Gedenkstätte Deutscher Widerstand Veranstaltungen
Veranstaltungen 2024
Klaus Hillenbrand: "Die geschützte Insel. Das jüdische Auerbach'sche Waisenhaus in Berlin"
Buchvorstellung
Ort: Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Zweite Etage, Saal 2B
Preußisch, deutsch und jüdisch: Das Berliner Auerbach'sche Waisenhaus war einst eine hochangesehene Institution - treu der Monarchie ergeben und doch pädagogisch der Zeit weit voraus. Gegründet 1832 spiegelt die Entwicklung der Anstalt auch das Verhältnis zwischen christlicher Mehrheit und jüdischer Minderheit in Preußen wider. Die Nationalsozialisten aber zerstörten das jüdische Leben und ermordeten die Kinder und ihre Erzieher.
Klaus Hillenbrand schildert die Geschichte des Hauses und das Schicksal seiner Bewohner. Der einhundertjährige ehemalige Zögling der Anstalt Walter Frankenstein blickt auf seine Jahre im Auerbach'schen Waisenhaus zurück. Bilder aus seinem Fotoalbum zeigen den geschützten Alltag der jüdischen Jungen und Mädchen jenseits der Bedrohung durch die Nationalsozialisten.
Eine Veranstaltung der Gedenkstätte Stille Helden in der Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Wir bitten um Anmeldung bis zum 8. Oktober 2024 per E-Mail: veranstaltung(at)gdw-berlin.de
Öffentliche Führung "Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus"
Ort: Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Erste Etage, Sonderausstellungsbereich
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Informationen zur Sonderausstellung finden Sie unter https://www.frauen-im-widerstand-33-45.de/ausstellung
Veranstaltung
» … abgeholt!« Gedenken an den Beginn der nationalsozialistischen Deportationen von Juden aus Berlin vor 82 Jahren
Ort: Mahnmal "Gleis 17", S-Bahnhof Grunewald, 14193 Berlin
Die Ständige Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum, das Land Berlin, die Jüdische Gemeinde zu Berlin, die Israelitische Synagogen-Gemeinde (Adass Jisroel) zu Berlin und die Deutsche Bahn Stiftung laden Sie und Ihre Freunde herzlich zur Gedenkveranstaltung am Mahnmal »Gleis 17« am Montag, den 14. Oktober 2024, um 12 Uhr ein.
Zum Thema
Am 18. Oktober 1941, vor 83 Jahren, verließ der erste Berliner »Osttransport« mit mehr als 1.000 jüdischen Kindern, Frauen und Männern den Bahnhof Grunewald in Richtung Litzmannstadt (Łódz˙). Ab 1942 fuhren Deportationszüge auch vom Anhalter Bahnhof und vom Güterbahnhof Moabit ab. Ziele der Transporte waren Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager in Minsk, Kowno, Riga, Piaski, Warschau, Theresienstadt, Sobibor, Rasik und Auschwitz.
Der promovierte jüdische Mediziner Julius Schoeps hatte sich 1891 als praktischer Arzt in Berlin niedergelassen. Nach Entzug seines Arzttitels gab er 1938 seine Praxis in der Hasenheide auf. Anfang Juni 1942 musste Julius Schoeps sich im Sammellager Große Hamburger Straße einfinden. Am 4. Juni 1942 wurde er mit dem zweiten »Alterstransport« nach Theresienstadt deportiert, seine 22 Jahre jüngere Frau Käte begleitete ihn freiwillig dorthin. Julius Schoeps starb am 27. Dezember 1942 an einer nicht behandelten Nierenerkrankung. Nachdem Käte Schoeps am 18. Mai 1944 von Theresienstadt nach Auschwitz verbracht worden war, verliert sich ihre Spur. Ihr Sohn Hans Joachim konnte 1938 nach Schweden emigrieren und kehrte 1946 nach Deutschland zurück.
Insgesamt wurden bis zu sechs Millionen jüdische Kinder, Frauen und Männer Opfer des nationalsozialistischen
Völkermordes an den Juden Europas, darunter mehr als 50.000 aus Berlin.
PROGRAMM
Begrüßung
Dr. Andrea Riedle, Vorsitzende der Ständigen Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum 2024 und Direktorin der Stiftung Topographie des Terrors
Grußwort
Guy Gilady, Gesandter der Botschaft des Staates Israel in Berlin
Rede
Cornelia Seibeld, Präsidentin des Abgeordnetenhauses von Berlin
Lesung
Beiträge von Schüler/-innen des Schiller-Gymnasiums Berlin
Musik
Musikalische Umrahmung durch den Chor des Jüdischen Gymnasiums Moses Mendelssohn
Kaddisch
Rabbiner Chaim Michael Biberfeld, Israelitische Synagogen-Gemeinde (Adass Jisroel) zu Berlin
Die Veranstaltung ist anschließend auch unter www.orte-der-erinnerung.de abrufbar.
EINWEIHUNG DES MURALS "In Erinnerung an Dorothee und Harald Poelchau"
Ort: Heckerdamm 233, 13627 Berlin
Mit einem Wandgemälde in Berlin-Charlottenburg wird an das mutige Handeln von Dorothee und Harald Poelchau erinnert. Sie zählen zu den wenigen Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland Widerstand leisteten. Harald Poelchau war ab 1933 Gefängnispfarrer. Mit Kriegsbeginn stiegen die Todesurteile gegen Regimegegner*innen rasant an. Nach eigenen Angaben begleitete er bis 1945 ungefähr eintausend Menschen zu ihrer Hinrichtung und betreute viele ihrer Angehörigen. Dorothee Poelchau unterstützte die heimliche Hilfe ihres Ehemanns tatkräftig. Gemeinsam mit ihrem Mann Harald und weiteren Unterstützer*innen half sie untergetauchten Jüdinnen und Juden sowie politischen Häftlingen. 1971 wurde das Ehepaar Poelchau von der Internationalen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Israel als „Gerechte unter den Völkern“ ausgezeichnet.
Das Berliner Künstlerkollektiv innerfields hat nun auf einer Hausfassade in Charlottenburg-Nord ein großes Mural für das Ehepaar gestaltet. In einem Workshop mit jungen Erwachsenen der Anna-Freud-Schule sind Ideen für das Wandgemälde erarbeitet worden. Davon inspiriert haben die Künstler ein Erinnerungszeichen umgesetzt.
Das Projekt fand im Rahmen einer Kooperation zwischen der Gedenkstätte Stille Helden in der Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand, der Botschaft des Staates Israel und der Stiftung Berliner Leben mit Unterstützung der Gewobag statt.
Wir bitten um Anmeldung bis zum 13. Oktober 2024 unter veranstaltung(at)gedenkstaette-stille-helden.de.
Kuratorinnenführung "Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus"
Ort: Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Erste Etage, Sonderausstellungsbereich
Wir bitten um Anmeldung bis zum 16. Oktober 2024 unter veranstaltung(at)gdw-berlin.de.
Informationen zur Sonderausstellung finden Sie unter https://www.frauen-im-widerstand-33-45.de/ausstellung
Prof. Dr. Hélène Camarade und Layla Kiefel: "Deutsche Widerstandskämpferinnen in Frankreich und aus französischer Sicht
Vorträge
Ort: Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Zweite Etage, Saal 2B
Hélène Camarade und Layla Kiefel gehen auf die Geschichte und die lückenhafte Rezeption von deutschen Widerstandskämpferinnen in Frankreich ein. Der Résistance-Mythos machte die Erinnerung an ausländische Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer lange unmöglich. Bis heute ist der deutsche Widerstand in Frankreich relativ unbekannt. Dies gilt insbesondere, bis auf Sophie Scholl, für die Frauen. Für Forschende stellt sich also die Frage, wie heute in Frankreich über deutsche Widerstandskämpferinnen gesprochen werden kann.
Als Beispiel dient ein französisches Buch über neun deutsche Widerstandskämpferinnen sowie die Geschichten von deutschsprachigen Frauen, die im französischen Exil Widerstand geleistet haben. Interessant sind dabei die Frauen des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes (ISK), die 1934 und 1939 u.a. Schriften auf Französisch und Deutsch herausgaben. Sie haben als Kurierinnen die gefährlichen Grenzen überschritten und zur Finanzierung des Widerstandes beigetragen.
Eine Veranstaltung der Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Wir bitten um Anmeldung bis zum 16. Oktober 2024 unter veranstaltung(at)gdw-berlin.de.
"In Liebe, Eure Hilde" von Andreas Dresen und Laila Stieler (2024, 124 Min.)
Filmvorstellung und Podiumsgespräch
mit Laila Stieler (Drehbuchautorin) und Prof. Dr. Johannes Tuchel (Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand)
Ort: Filmtheater am Friedrichshain, Bötzowstraße 1-5, 10407 Berlin
IN LIEBE, EURE HILDE basiert auf der wahren Geschichte von Hilde und Hans Coppi, die in Berlin-Plötzensee hingerichtet wurden. Insgesamt wurden zwischen 1942 und 1943 mehr als 50 Mitglieder der „Roten Kapelle“ ermordet. Der Film erzählt eine nahezu zeitlose, wuchtige Liebesgeschichte über Anstand und Widerstand, Intuition und zivile Courage, Würde und Angst.
Radikal und ohne Pathos spielt Liv Lisa Fries Hilde Coppi als starke, stille Heldin. An ihrer Seite ist Johannes Hegemann in seinem Leinwanddebüt als Hans Coppi zu sehen. Dem weiteren Ensemble gehören u.a. Alexander Scheer, Lisa Wagner, Florian Lukas, Fritzi Haberlandt, Emma Bading, Sina Martens und Lena Urzendowsky an. Den Trailer zum Film sehen Sie hier.
Die Veranstaltung von Gedenkstätte Deutscher Widerstand und Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. ist kostenfrei.
Einlassbeginn: 18:30 Uhr
Die Veranstaltung ist ausgebucht. Eine Anmeldung ist leider nicht mehr möglich.
Kuratorinnenführung "Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus"
Ort: Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Erste Etage, Sonderausstellungsbereich
Wir bitten um Anmeldung bis zum 24. Oktober 2024 unter veranstaltung(at)gdw-berlin.de.
Informationen zur Sonderausstellung finden Sie unter https://www.frauen-im-widerstand-33-45.de/ausstellung
Tagung "Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus - Forschungsstand und Ausblicke"
Ort: Gedenkstätte Deutscher Widerstand
PROGRAMM
Wir bitten um Anmeldung bis zum 22. Oktober 2024 unter raabe(at)gdw-berlin.de.
Die Teilnahme ist kostenlos.
Öffentliche Führung "Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus"
Ort: Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Erste Etage, Sonderausstellungsbereich
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Informationen zur Sonderausstellung finden Sie unter https://www.frauen-im-widerstand-33-45.de/ausstellung