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Franz Künstler

13. Mai 1888 - 10. September 1942
Franz Künstler Franz Künstler 

Der 1888 in Berlin geborene Maschinenschlosser nimmt im Dezember 1918 als Soldatenrat am 1. Reichsrätekongress in Berlin teil, ist von 1920 bis 1924 Mitglied des Parteivorstandes der USPD und danach der SPD. Er wird 1920 in den Reichstag und 1924 zum Vorsitzenden des SPD-Bezirks Groß-Berlin gewählt. 1933/34 im Konzentrationslager inhaftiert, versucht Künstler nach der Haft sozialdemokratische Verbindungen aufrecht zu halten. Seit 1936/37 steht Künstler mit einer von Otto Brass geführten sozialdemokratischen Volksfront-Gruppe in Verbindung. Im Sommer 1938 inhaftiert die Gestapo Künstler erneut. Obwohl er schwer herzleidend ist und unter den Folgen der KZ-Haft gesundheitlich leidet, wird er im September 1939 als Lastenträger dienstverpflichtet. Diese Schwerstarbeit führt zu seinem Tod am 10. September 1942. Die Trauerfeier im Krematorium Baumschulenweg am 16. September 1942, zu der sich mehr als 1.000 Menschen einfinden, wird zu einer stummen Demonstration gegen den Nationalsozialismus.

Literatur

  • Richard Albrecht: Berlin, am 16. September 1942. Rekonstruktion einer „stummen“ Demonstration im Krematorium Baumschulenweg. In: IWK 22 (1986), S. 71 ff.
  • Siegfried Mielke (Hrsg.): Gewerkschafter in den Konzentrationslagern Oranienburg und Sachsenhausen. Bd.2, Berlin 2003, S. 286 ff.