Gedenkstätte Deutscher Widerstand Biografie
Adam Stegerwald
Adam Stegerwald gehört vor dem Ersten Weltkrieg zu den Mitbegründern der christlichen Gewerkschaftsbewegung. In der Weimarer Republik übernimmt er zunächst das Amt des preußischen Ministers für Volkswohlfahrt und wird 1921 für einige Monate zum preußischen Ministerpräsidenten gewählt. Gleichzeitig ist er Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes und bleibt von 1920 bis 1933 Reichstagsabgeordneter der Zentrumspartei. Nach 1929 gehört er als Verkehrsminister und dann als Arbeitsminister der Reichsregierung an, bis das Kabinett Brüning 1932 stürzt. Am Ende der Weimarer Republik setzt Stegerwald auf eine Annäherung der Gewerkschaften an die Nationalsozialisten. Deshalb wenden sich später Jakob Kaiser und andere gegen den Vorschlag, ihn für den Fall eines gelungenen Umsturzes als Verkehrsminister vorzusehen. Adam Stegerwald wird dennoch nach dem 20. Juli 1944 von der Gestapo verhaftet und einige Zeit gefangengehalten, kann aber das Kriegsende überleben.
Literatur
- Helmut J. Schorr: Adam Stegerwald. Politiker der ersten deutschen Republik. Recklinghausen 1966
- Josef Deutz: Adam Stegerwald. Gewerkschafter, Politiker, Minister 1874-1945. Köln 1952