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"... wir sind die letzten Zeugen" Eliane Jeannin-Garreau Zeichnungen 1944/1989

Eine Sonderausstellung der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück/Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten

 

Eine Sonderausstellung der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück/Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten

Eliane Jeannin, 1911 in Bayonne geboren, entschließt sich, bestärkt durch den Appell General de Gaulles vom 18. Juni 1940, in Frankreich zum aktiven Widerstand gegen die deutschen Besatzungstruppen. Im August 1943 wird sie festgenommen und kommt schließlich mit einem "Sondertransport" am 3. Februar 1944 in das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück.

Schon bald nach ihrer Ankunft gelingt es ihr, heimlich die ersten Eindrücke vom Konzentrationslager auf einigen Skizzen festzuhalten. Als sie zur Zwangsarbeit in ein Außenlager transportiert wird, lässt sie die Zeichnungen bei ihren Kameradinnen in Ravensbrück zurück. Diesen gelingt es, die Skizzen versteckt zu halten und bei der Befreiungsaktion des Roten Kreuzes nach Schweden mitzunehmen. Eine französische Gefangene schenkt sie dem Schweden Berndt Nathan, der im Frühjahr 1945 ehemalige Häftlingsfrauen des Konzentrationslagers Ravensbrück betreut. Anlässlich der Feiern zum 50. Jahrestag der Befreiung erinnerte sich Berndt Nathan an diese Skizzen und übergab sie der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück. Nähere Angaben zu der Zeichnerin besaß er nicht, ging jedoch davon aus, dass sie im Konzentrationslager ums Leben gekommen sei. So gab lediglich die Signatur "Eliane" oder "EJ" einen Hinweis. Über den Kontakt der Gedenkstätte zu ehemaligen französischen Deportierten gelang es 1997, die Zeichnerin Eliane Jeannin ausfindig zu machen. Sie war nach der Befreiung nach Frankreich zurückgekehrt und hat Ende der 80er Jahre noch einmal begonnen, Szenen des Lebens im Konzentrationslager zu malen. Mit ihren Zeichnungen wollte Eliane Jeannin-Garreau öffentliches Zeugnis ihrer Erlebnisse ablegen und sich so allen Bestrebungen widersetzen, die die Existenz von Konzentrationslagern leugnen und die nationalsozialistischen Verbrechen relativieren. 1999 ist Eliane Jeannin-Garreau im Alter von 88 Jahren gestorben.

Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir in der momentanen politischen Situation keine große Eröffnungsveranstaltung durchführen, aber diese eindrucksvollen Zeugnisse trotzdem wie vorgesehen der Öffentlichkeit in Berlin präsentieren wollen. Eine ausführliche Informationsveranstaltung mit einem Vortrag von Johanna Wensch, die die Ausstellung zu Eliane Jeannin-Garreau erarbeitet hat, soll während der Laufzeit der Ausstellung stattfinden. Wir werden Sie dazu gesondert einladen.

 

Die Ausstellung wird bis zum 31. Januar 2002 im Sonderausstellungsbereich der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, 1. Etage, gezeigt.

Änderungen vorbehalten. Information unter Telefon: 030/2699 5000.