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Eugen Nerdinger

26. Januar 1910 - 08. August 1991
Eugen Nerdinger Eugen Nerdinger 

Eugen Nerdinger wird 1910 in Augsburg geboren und erlernt den Beruf des Schriftsetzers. 1923 tritt er der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) bei. 1933 leitet Nerdinger den Unterbezirk Nordschwaben der SAJ, 1928 wird er Mitglied der SPD und beteiligt sich führend an der Bildung der Eisernen Front in Augsburg. 1933 organisiert er gemeinsam mit Bebo Wager illegale Verbindungen zu mehr als 30 Sozialdemokraten. Sie verteilen illegale Schriften und geben Informationen über die Lage in Deutschland an die Exil-SPD (SOPADE) und Neu Beginnen in die Tschechoslowakei weiter. Nach der Verhaftung von Hermann Frieb und Bebo Wager am 16. April 1942 wird auch Nerdinger festgenommen. Im Prozess gegen Revolutionäre Sozialisten vor dem Oberlandesgericht München gelingt es ihm erfolgreich, seine Rolle zu verschleiern. Aus diesem Grund wird er zu nur dreieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt und kann in der Haft das Kriegsende überleben.

Literatur

  • Gerhard Hetzer: Die Industriestadt Augsburg. Eine Sozialgeschichte der Arbeiteropposition, in: Martin Broszat u.a. (Hrsg.): Bayern in der NS-Zeit. Bd. III, München 1981, S. 1-233, vor allem S. 200 ff.
  • Heike Bretschneider: „Revolutionäre Sozialisten“ Der Augsburger Widerstandskämpfer Bebo Wager und seine Freunde. München 1993