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Albrecht von Kessel

06. November 1902 - 15. April 1976
Albrecht von Kessel Albrecht von Kessel 

Der spätere Diplomat Albrecht von Kessel wird im schlesischen Ober-Glauche geboren. Prägende Jahre verbringt er bis zum Abitur 1921 auf der Klosterschule Roßleben, wo er sich mit Peter Graf Yorck von Wartenburg und seinem Vetter Ulrich-Wilhelm Graf von Schwerin von Schwanenfeld eng befreundet. Er studiert von 1922 bis 1926 in München und Breslau Jura und tritt 1927 in den Auswärtigen Dienst ein. Nach Stationen in Rom, wo er zum erstenmal Ernst von Weizsäcker als Vorgesetztem begegnet, in Kattowitz und Memel wird er 1935 nach Bern wieder zu Weizsäcker versetzt. Bis 1945 wird Kessel in Berlin und später erneut in Rom immer wieder unter Ernst von Weizsäcker arbeiten. 1938/39 ist er für wenige Monate auch persönlicher Referent von Konstantin von Neurath in Berlin und Prag. Er gehört zu einer kleinen Gruppe junger regimekritischer Diplomaten, die 1938/39 die gegen einen Krieg gerichtete Politik des Staatssekretärs Ernst von Weizsäcker unterstützen. Nach Kriegsbeginn arbeitet er an den deutschen Vertretungen in Genf und ab 1943 am Vatikan. Er begleitet die Widerstandsarbeit seiner Freunde, zu denen auch Adam von Trott zu Solz und Eduard Brücklmeier zählen, mit kritischen Analysen und Einschätzungen der politischen Lage. Ab Juli 1944 im Vatikan interniert, schreibt er seine Erinnerungen „Verborgene Saat, Das andere Deutschland“. 1950 kehrt er in den Auswärtigen Dienst zurück. Albrecht von Kessel stirbt 1976 in Bad Godesberg.

Literatur

  • Peter Steinbach (Hrsg.): Albrecht von Kessel: Verborgene Saat, Aufzeichnungen aus dem Widerstand 1933 bis 1945, Frankfurt 1992
  • Detlef Graf von Schwerin: „Dann sind’s die besten Köpfe, die man henkt“. Die junge Generation im deutschen Widerstand, München 1991
  • Harald Vocke: Albrecht von Kessel, Als Diplomat für Versöhnung mit Osteuropa, Freiburg 2001