Freya Gräfin von Moltke
Freya Deichmann wächst als jüngstes Kind des Bankiers Carl Theodor Deichmann und seiner Frau Ada mit zwei Brüdern in Köln auf. 1930 legt Freya Deichmann ihr Abitur ab, studiert Rechtswissenschaft und wird 1935 in Berlin promoviert. Sie lernt 1929 Helmuth James Graf von Moltke kennen, zwei Jahre später heiraten sie. Aus der Ehe gehen zwei Kinder hervor. Freya von Moltke unterstützt das von ihrem Mann 1940 mitgegründete Widerstandsnetzwerk, den sogenannten Kreisauer Kreis, das sich aus oppositionell gesinnten Frauen und Männern unterschiedlicher sozialer Schichten und Grundüberzeugungen zusammensetzt. Sie nimmt an geheimen Zusammenkünften teil, auf denen über Neuordnungspläne für ein demokratisches Deutschland nach dem Ende des Nationalsozialismus diskutiert wird. Im Januar 1944 wird Helmuth von Moltke festgenommen. Freya von Moltke bemüht sich erfolglos um seine Freilassung. Am 11. Januar 1945 wird er vom "Volksgerichtshof" zum Tode verurteilt und am 23. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee ermordet. Freya von Moltkes Einsatz innerhalb der Widerstandsgruppe bleibt der Gestapo verborgen. Sie engagiert sich nach 1945 für die deutschpolnische Aussöhnung.
Literatur
- Freya von Moltke: Erinnerungen an Kreisau 1930–1945. 2. Auflage. München 2006
- Helmuth James und Freya von Moltke: Abschiedsbriefe Gefängnis Tegel. September 1944–Januar 1945. 3. Auflage. München 2011
- Frauke Geyken: Freya von Moltke. Ein Jahrhundertleben 1911–2010. München 2011
- Sylke Tempel: Freya von Moltke. Ein Leben. Ein Jahrhundert. Reinbek 2010
- Dorothee von Meding: Mit dem Mut des Herzens. Die Frauen des 20. Juli. Berlin 1992