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Theodor Leipart

17. Mai 1867 - 23. Mai 1947
Theodor Leipart Theodor Leipart 

Als Sohn eines Damenschneiders in Neubrandenburg geboren, erlernt Theodor Leipart den Beruf eines Drechslers. Ab 1887 arbeitet Leipart in verschiedenen Funktionen für die sozialdemokratische Gewerkschaftsbewegung, seit 1908 als Vorsitzender des Holzarbeiterverbandes in Stuttgart. Von Juli 1919 bis Juni 1920 ist er württembergischer Arbeitsminister und wird 1921 zum Vorsitzenden des ADGB gewählt, 1922 auch zum Vizevorsitzenden des Internationalen Gewerkschaftsbundes. Nach Hitlers Machtübernahme erhofft Theodor Leipart zunächst eine Verständigung mit der neuen Führung und ist durch seine Haltung für das Ausbleiben eines entschlossenen Widerstands der Gewerkschaften mitverantwortlich. Während der Zerschlagung der Gewerkschaftsbewegung am 2. Mai 1933 wird Theodor Leipart festgenommen und misshandelt, wenig später jedoch aus der „Schutzhaft“ entlassen. In einem Prozess wird er 1936 beschuldigt, Gewerkschaftsgelder als Wahlkampfhilfe für die SPD veruntreut zu haben. Danach lebt Theodor Leipart zurückgezogen in Berlin, hält jedoch Kontakt zu seinen ehemaligen Weggefährten. Für die Einheitsgewerkschaft, wie sie Wilhelm Leuschner und andere anstreben, ist er trotz seines hohen Alters als Mitglied der Reichsleitung vorgesehen. Theodor Leipart kann das Kriegsende überleben und gehört seit 1946 der SED an.

Literatur

  • G. Beier: Schulter an Schulter, Schritt für Schritt. Lebensläufe deutscher Gewerkschafter. Köln 1983
  • W. Keil: Erlebnisse eines Sozialdemokraten. Stuttgart 1947