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Senta Maria Klatt

03. September 1905 - 06. Februar 1993
Senta Maria Klatt Senta Maria Klatt 

Als Tochter eines Philosophieprofessors in Berlin geboren, wächst Senta Maria Klatt beim deutschnational gesinnten Vater auf. Die Mutter ist Jüdin und lebt nach der Trennung der Ehe in den USA. Senta Maria Klatt übernimmt als Sozialpädagogin früh die Leitung eines Kindergartens. 1934 entlassen, weil sie den Nationalsozialisten als "Halbjüdin" gilt, wird sie Sekretärin in der Geschäftsstelle der Bekennenden Kirche Berlin-Brandenburg. Als enge Mitarbeiterin von Otto Dibelius und Kurt Scharf übernimmt sie Kurierdienste, fertigt vertrauliche Schreiben und fälscht Abrechnungen, die der Gestapo vorgelegt werden müssen. In ihrer Verantwortung liegt auch die Erstellung und Verteilung von sogenannten Fürbittenlisten, auf denen die Namen hunderter verfolgter Theologen und Gemeindemitglieder der Bekennenden Kirche erfasst sind. Senta Maria Klatt muss mehr als 40 Verhöre bei der Gestapo durchstehen. Einer drohenden Einlieferung in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück kann sie 1944 durch die Dienstverpflichtung in einem Wehrwirtschaftsbetrieb entgehen. Senta Maria Klatt überlebt das Kriegsende und arbeitet nach 1945 wieder als Sekretärin und Referentin im evangelischen Konsistorium Berlin-Brandenburg.

Literatur

  • Die Klatt: Senta Maria Klatt, in: Wolfgang See/Rudolf Weckerling: Frauen im Kirchenkampf. Berlin 1985, S. 9-21
  • Paul Gerhard Kunze: Senta Maria Klatt (1905 - 1993). Eine Frau im Widerstand gegen jede Resignation, in: Jahrbuch für Berlin-Brandenburgische Kirchengeschichte, 62 (2000), S. 249-256