Skip to content

Paul Lejeune-Jung

16. März 1882 - 08. September 1944
Paul Lejeune-Jung Paul Lejeune-Jung 

Der 1882 in Köln geborene Paul Lejeune-Jung ist nach dem Ersten Weltkrieg als Geschäftsführer des Vereins Deutscher Zellstofffabrikanten tätig und zählt zu den gemäßigten Kräften in der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP). Sein politisches Ziel ist die Sammlung nationalgesinnter Katholiken in einem Reichskatholikenausschuss. Mit anderen Abgeordneten verlässt Lejeune-Jung 1930 die DNVP und gründet die Konservative Volkspartei, die sich gegen zunehmende rechtsradikale Tendenzen abgrenzt. Er ist verheiratet mit Hedwig Folttmann, mit der er drei Töchter und fünf Söhne hat. 1932 schließt er sich dem Zentrum an. Ab 1933 kann er sich politisch nicht mehr betätigen. Um die Jahreswende 1941/42 vermittelt Max Habermann den Kontakt zu Carl Goerdeler. Auf dessen Bitte verfasst Lejeune-Jung eine Denkschrift über die Gestaltung der deutschen Wirtschaft nach Kriegsende. In seiner Wohnung finden Besprechungen mit Max Habermann, Jakob Kaiser, Wilhelm Leuschner und Josef Wirmer, auch mit Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg und Ulrich-Wilhelm Graf Schwerin von Schwanenfeld statt. Dabei schlägt Goerdeler Lejeune-Jung als Wirtschaftsminister vor. Paul Lejeune-Jung wird am 11. August 1944 von der Gestapo verhaftet, am 8. September 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am selben Tag in Berlin-Plötzensee ermordet.

Literatur

  • Gerhard Hohmann (Hrsg.): Deutsche Patrioten in Widerstand und Verfolgung 1933-1945. Paul Lejeune-Jung - Theodor Roeingh - Josef Wirmer - Georg Frhr. von Boeselager. Paderborn 1986