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Otto Hintze

27. August 1861 - 25. April 1940
Otto Hintze Otto Hintze 

Der Berliner Gelehrte Otto Hintze gilt heute als einer der bedeutendsten Historiker des 20. Jahrhunderts. In seinem Seminar lernt er Hedwig Guggenheimer kennen, die aus einer jüdischen Familie stammt. Sie heiraten 1912. Hedwig Hintze gilt als eine begabte Nachwuchswissenschaftlerin und wird 1928 an der Berliner Universität als erste Frau Privatdozentin für Neuere Geschichte. Sie steht dem Linksliberalismus nahe. Nach 1933 verliert sie jede Aussicht auf eine akademische Karriere und muss im Ausland, vor allem in Frankreich, arbeiten. Otto Hintze legt aus Protest gegen die rassenpolitisch begründete Benachteiligung seiner Frau die Mitherausgeberschaft der angesehenen „Historischen Zeitschrift“ nieder. Er veröffentlicht seit 1933 keine wissenschaftliche Arbeit mehr, schreibt aber seiner Frau, die Ende 1938 in die Niederlande emigriert, fast täglich bis zu seinem Tod am 25. April 1940. Eine Scheidung lehnt er ab. Hedwig Hintze nimmt sich am 19. Juli 1942 in den Niederlanden das Leben, um der Deportation in ein Vernichtungslager zu entgehen.

6 Widerstand von Künstlern und Intellektuellen

Literatur

  • Luise Schorn-Schütte: Hintze, Otto (1861–1940). In: Rüdiger vom Bruch/Rainer A. Müller (Hrsg.): Historikerlexikon. Von der Antike bis zum 20. Jahrhundert. München 1991
  • Otto Hintze und Hedwig Hintze. „Verzage nicht und laß nicht ab zu kämpfen“. Die Korrespondenz 1925–1940. Bearbeitet von Brigitta Oestreich, herausgegeben von Robert Jütte und Gerhard Hirschfeld. Essen 2004