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Otto Carl Kiep

07. Juli 1886 - 26. August 1944
Otto Carl Kiep Otto Carl Kiep 

Nach dem Ersten Weltkrieg tritt Otto Carl Kiep in das Auswärtige Amt ein und ist als Sachverständiger für englisches Recht an den Versailler Friedensverhandlungen beteiligt. In den folgenden Jahren nimmt er verschiedene diplomatische Aufgaben wahr, ehe er 1930 als Generalkonsul nach New York versetzt wird. Er ist seit 1925 verheiratet mit Hanna Alves, mit der er zwei Töchter und einen Sohn hat. Als Kiep im März 1933 an einem Bankett zu Ehren von Albert Einstein teilnimmt, verlangen die Nationalsozialisten seine Ablösung. Kiep lässt sich im August 1933 in den einstweiligen Ruhestand versetzen, nimmt aber in den folgenden Jahren im Auftrag des Auswärtigen Amts an Wirtschaftsverhandlungen in Südamerika und Ostasien teil.

Bei Kriegsbeginn wird er in das Amt Ausland/Abwehr im Oberkommando der Wehrmacht eingezogen und hat dort bald engen Kontakt zum Kreis um Hans Oster und Hans von Dohnanyi. Als Teilnehmer an einer von Elisabeth von Thadden veranstalteten Teegesellschaft wird er nach einer Denunziation am 16. Januar 1944 festgenommen und am 1. Juli 1944 zum Tode verurteilt. Seine Verbindungen zu anderen Widerstandskreisen werden erst nach dem gescheiterten Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 entdeckt. Nach erneuten Vernehmungen und schweren Misshandlungen wird Otto Carl Kiep am 26. August 1944 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee erhängt.

Literatur

  • Otto Carl Kiep: Mein Lebensweg 1886–1944. Aufzeichnungen während der Haft. Hrsg. von Hildegard Clement und Hildegard Rauch. Mit einem Nachwort von Johannes Tuchel, Berlin 2013