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Martin Albertz

07. Mai 1883 - 29. Dezember 1956
Martin Albertz Martin Albertz 

Der in Halle/Saale geborene Martin Albertz studiert Theologie und tritt 1910 eine Pfarrstelle in Stampen bei Breslau an. 1931 wird der reformierte Christ Superintendent in Berlin-Spandau. Im Kirchenkampf wendet er sich scharf gegen die nationalsozialistischen "Deutschen Christen" und gehört 1933 zum Gründungskreis des Pfarrernotbundes. 1934 übernimmt Albertz die Einrichtung und Leitung des Theologischen Prüfungsamtes der Bekennenden Kirche Berlin-Brandenburg und lehrt an der Kirchlichen Hochschule, die ab 1937 als illegal gilt. Als Mitglied der 2. Vorläufigen Kirchenleitung ist er 1936 Mitverfasser einer Denkschrift an Hitler, in der unter anderem die staatlichen Eingriffe in kirchliches Leben und die Verfolgung von Juden und politischen Gegnern verurteilt werden. 1938 ist er Mitherausgeber einer Gebetsliturgie, die die deutsche Bevölkerung mit ihrer Mitschuld am drohenden Krieg konfrontiert und zur Buße aufruft. Durch ein im selben Jahr eingeleitetes Disziplinarverfahren wird Martin Albertz 1940 amtsenthoben. Da er weiterhin lehrt, für die Bekennende Kirche Prüfungen abnimmt und Verfolgten hilft, nimmt ihn die Gestapo im Mai 1941 fest. Das Sondergericht Berlin verurteilt ihn im Dezember 1941 zu 18 Monaten Gefängnis. Obwohl Martin Albertz im Juni 1944 erneut wegen der Ausübung seines Pfarramtes und "Zersetzung der Wehrkraft" inhaftiert wird, kann er das Kriegsende überleben.

Literatur

  • Martin Albertz: Die Herrlichkeit Gottes. Predigten aus schwerer Zeit. Hrsg. von Marianne Albertz und M. Fischer. Göttingen 1962
  • Peter Noss: Martin Albertz (1883 - 1956): Eigensinn und Konsequenz. Das Martyrium als Kennzeichen der Kirche im Nationalsozialismus. Neukirchen-Vluyn 2001