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Julius Leber

16. November 1891 - 05. Januar 1945
Julius Leber Julius Leber 

Julius Leber, in der Familie eines elsässischen Kleinbauern aufgewachsen, wird nach dem Abschluss der Mittelschule Lehrling in einer Tapetenfabrik. Von 1910 bis 1912 kann er mit einem Stipendium die Oberrealschule besuchen und anschließend Geschichte und Volkswirtschaftslehre studieren. 1912 tritt er der SPD bei. Er meldet sich 1914 freiwillig als Soldat, wird Offizier und nimmt 1920 noch als Leutnant an der Niederschlagung des Kapp-Putsches teil. Er ist verheiratet mit Annedore Rosenthal, mit der er eine Tochter und einen Sohn hat. 1921 Chefredakteur des sozialdemokratischen "Lübecker Volksboten", wird er 1924 für die SPD in den Reichstag gewählt, dem er als wehrpolitischer Fraktionssprecher bis 1933 angehört. 1933 verhaftet, kommt Leber erst im Sommer 1937 aus dem KZ Sachsenhausen frei. Er fristet sein Leben in Berlin als selbständiger Kohlenhändler, sucht jedoch bald wieder Verbindung zu seinen sozialdemokratischen Freunden und findet später zum Kreisauer Kreis. Im Sommer 1944 nimmt er Kontakt zu dem Kommunisten Franz Jacob auf, den er im KZ Sachsenhausen kennen gelernt hat und der zu den führenden Mitstreitern der Widerstandsorganisation um Anton Saefkow zählt. Julius Leber, der nach einem gelungenen Umsturz Reichskanzler oder Innenminister werden soll, wird am 5. Juli 1944 aufgrund einer Denunziation eines Gestapo-Spitzels verhaftet, am 20. Oktober 1944 durch den Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 5. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee ermordet.

Literatur

  • Annedore Leber/Freya Gräfin von Moltke: Für und Wider - Entscheidungen in Deutschland 1918-1945. Frankfurt/Main 1961
  • Dorothea Beck: Julius Leber. Berlin 1983