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Johann Maier

23. Juni 1906 - 24. April 1945
Johann Maier Johann Maier 

Johann Maier studiert Theologie in Regensburg und wird nach drei Semestern vom Regensburger Bischof Michael Buchberger an das Collegium Germanicum-Ungaricum nach Rom entsandt. 1933 wird Maier zum Priester geweiht und promoviert zum Doktor der Philosophie. Nach verschiedenen Pfarrstellen unterrichtet er ab 1938 am Priesterseminar in Regensburg. 1939 wird ihm zunächst provisorisch das Amt des Dompredigers von Regensburg übertragen, 1940 wird er endgültig berufen. Am 22. April 1945 fordert Gauleiter Ludwig Ruckdeschel in einer fanatischen Rede die Verteidigung der Stadt Regensburg bis zum Letzten. Dagegen regt sich jedoch Widerstand. Am Morgen des 23. April 1945 verbreitet sich das Gerücht, dass es eine Kundgebung zur kampflosen Übergabe der Stadt an die amerikanischen Truppen geben soll. Am Nachmittag versammeln sich mehrere hundert Menschen vor dem Neuen Rathaus der Stadt, unter ihnen Johann Maier. Im Laufe des Abends strömen immer mehr Menschen auf den Platz. Als die Situation zu eskalieren droht, ruft Maier die Menge zur Besonnenheit auf. Er wird jedoch festgenommen und noch am selben Abend vor ein Standgericht gestellt. Kurz nach Mitternacht werden Johann Maier und der 70-jährige Josef Zirkl zum Tode verurteilt. Beide Männer werden in den frühen Morgenstunden des 24. April öffentlich erhängt. Johann Maier trägt ein Schild um den Hals mit der Aufschrift: "Hier starb ein Saboteur." In der Nacht des 26. April verlassen der Kampfkommandant und der NSDAP-Kreisleiter Regensburg. Am 27. April wird die Stadt kampflos an die 3. US-Armee übergeben.

Literatur

  • Anton M. Kormann: Domprediger Dr. Johann Maier. Erinnerungen an einen Blutzeugen. 1995
  • Christian Feldmann: Der Domprediger. Dr. Johann Maier – ein Leben im Widerstand. Regensburg 1995
  • Karl Hausberger: Sterben, damit andere leben können. Der Regensburger Domprediger Dr. Johann Maier (1906-1945). Regensburg 2005