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Joachim Kuhn

02. August 1913 - 06. März 1994
Joachim Kuhn Joachim Kuhn 

Joachim Kuhn, Sohn eines Berliner Patentanwalts, der 1931 nach dem Reifezeugnis kurzzeitig an der Technischen Hochschule Karlsruhe studiert, schlägt im Oktober 1932 die Offizierslaufbahn ein. Vom Mai 1942 an ist er der Organisationsabteilung des Generalstabs des Heeres unter Generalmajor Hellmuth Stieff zugeteilt. Im Januar 1943 zum Major befördert, gehört er im Sommer 1944 zum Stab von Generalmajor Henning von Tresckow. Kuhn, der mit Stauffenberg befreundet und mit einer Cousine Stauffenbergs verlobt ist, hat zusammen mit Stieff und Oberleutnant Albrecht von Hagen den Sprengstoff für das Attentat vom 20. Juli 1944 beschafft. Ende Juli 1944 läuft er zur Roten Armee über, um sich der Strafverfolgung zu entziehen. Das Reichskriegsgericht verurteilt ihn in Abwesenheit wegen „Fahnenflucht zum Feind” zum Tode, sein Vorgesetzter, Generalleutnant Gustav Heisterman von Ziehlberg, wird zum Tode verurteilt und am 2. Februar 1945 in Berlin-Ruhleben erschossen. 1956 kehrt Kuhn aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft nach Berlin zurück.

Literatur

  • Peter Hoffmann: Stauffenbergs Freund. Die tragische Geschichte des Widerstandskämpfers Joachim Kuhn. München 2007
  • Horst Mühleisen: Hellmuth Stieff und der deutsche Widerstand. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 39 (1991), Heft 3, S. 339 ff.
  • Norbert Haase: Das Reichskriegsgericht und der Widerstand gegen die nationalsozialistische Herrschaft. Berlin 1993.