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Jens Jessen

11. Dezember 1895 - 30. November 1944
Jens Jessen Jens Jessen 

Jens Jessen nimmt am Ersten Weltkrieg teil, habilitiert sich 1927/28 in Göttingen und ist dort seit 1932 Professor der Staatswissenschaft. Später lehrt er in Kiel und Marburg. Ab 1935 in Berlin, lehrt er als Professor der Staats- und Wirtschaftswissenschaften seit 1936 an der Berliner Universität. Er ist verheiratet mit Käthe Scheffer. Im Zweiten Weltkrieg wird er als Hauptmann der Reserve im Stab des Generalquartiermeisters des Heeres Eduard Wagner eingesetzt. Jessen kann den Mitverschwörern des Umsturzversuchs vom 20. Juli 1944 Reisemöglichkeiten eröffnen. Als Mitglied der Mittwochsgesellschaft entwirft er mit Johannes Popitz und Erwin Planck Verfassungspläne, die sich nicht mit den Vorstellungen von Carl Goerdeler decken. Ebenso stellt sich Jessen gegen die geplante Einheitsgewerkschaft. Nach dem gescheiterten Attentat verschafft sich die Gestapo durch Vernehmungen Jessens Klarheit über die Verbindungen zwischen einigen Mitgliedern der Mittwochsgesellschaft und den Verschwörern. Am 7. November 1944 verurteilt der Volksgerichtshof Jessen wegen „Nichtanzeige eines hochverräterischen Unternehmens“ zum Tode; am 30. November 1944 wird er in Berlin-Plötzensee ermordet.

Literatur

  • Hans-Adolf Jacobsen (Hrsg.): "Spiegelbild einer Verschwörung". Die Opposition gegen Hitler und der Staatsstreich vom 20. Juli 1944 in der SD-Berichterstattung. Geheime Dokumente aus dem ehemaligen Reichssicherheitshauptamt. 2 Bde. Stuttgart 1984
  • Klaus Scholder: Die Mittwochsgesellschaft. Protokolle aus dem geistigen Deutschland 1932-1944. Berlin 1982