Hildegard Jacoby
21. Dezember 1903 - 02. Juni 1944Hildegard Jacoby absolviert nach dem Besuch der Höheren Handelsschule eine Ausbildung zur Wohlfahrtspflegerin an der Sozialen Frauenschule in Berlin und ist anschließend im Staatsdienst tätig. Nach 1933 verliert sie ihre Stellung, weil sie im nationalsozialistischen Staat als "Halbjüdin" gilt. Danach arbeitet Jacoby bis 1939 bei einem Patentanwalt und anschließend in einem Pfarrbüro. Seit 1941 ist sie in der Geschäftsstelle des Bruderrats der Bekennenden Kirche von Berlin-Brandenburg beschäftigt. Hildegard Jacoby unterstützt die Arbeit des Kreises um Franz Kaufmann und beschafft Lebensmittelkarten und gefälschte Ausweise für rassisch Verfolgte. Im August 1943 wird sie gemeinsam mit fast 50 weiteren Personen festgenommen und am 11. Januar 1944 vom Sondergericht Berlin zu eineinhalb Jahren Gefängnishaft verurteilt. Wegen einer schweren Erkrankung wird sie am 29. April 1944 aus der Haft entlassen und stirbt wenige Wochen später in Berlin.
