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Hermann Maas

05. August 1877 - 27. September 1970
Hermann Maas Hermann Maas 

In einer Pfarrersfamilie geboren, wächst Hermann Maas in einer bürgerlichen und religiös liberalen Gemeinde auf. Nach dem Theologiestudium wird er Pfarrer an der Heiliggeist-Kirche in Heidelberg. Seit seiner Jugend fühlt er sich der jüdischen Religion eng verbunden, lernt Hebräisch und ist mit der jüdischen Kultur eng vertraut. Demonstrativ besucht er auch nach der nationalsozialistischen Machtübernahme Synagogen. Bei einer Studienreise nach Palästina sucht Maas nach Fluchtmöglichkeiten für die in Deutschland verfolgten Juden. Daraus entwickelt sich das Internationale kirchliche Hilfskomitee für deutsche Flüchtlinge. 1934 tritt Maas dem Pfarrernotbund bei und ist 1938 an der Gründung der „Kirchlichen Hilfsstelle für evangelische Nichtarier“ (Büro Pfarrer Grüber) beteiligt. Als Leiter der Zweigstelle in Baden gilt seine Hilfe nicht nur Christen jüdischer Herkunft, sondern allen verfolgten Juden. 1943 wird er amtsenthoben und ein Jahr später zur Zwangsarbeit nach Frankreich deportiert. Maas kann das Kriegsende überleben und 1950 als erster Deutscher offiziell Israel besuchen.

Literatur

  • Angela Borgstedt: „... zu dem Volk Israel in einer geheimnisvollen Weise hingezogen“. Der Einsatz von Hermann Maas und Gertrud Luckner für verfolgte Juden, in: Michael Kißener (Hrsg.): Widerstand gegen die Judenverfolgung. Konstanz 1996, S. 227-259
  • Eckhart Marggraf: „Die Kirche muß ein schützender Zaun sein um das ganze leibliche Israel“. Der Einsatz von Hermann Maas für bedrängte Juden, in: Theodor Strohm/Jörg Thierfelder (Hrsg.): Diakonie im „Dritten Reich“. Neuere Ergebnisse Zeitgeschichtlicher Forschung. Heidelberg 1990, S. 305-318
  • Redet mit Jerusalem freundlich. Zeugnisse von und über Hermann Maas. Erarb. von Werner Keller u.a. Karlsruhe 1986