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Hermann Diem

02. Februar 1900 - 27. Februar 1975
Hermann Diem Hermann Diem 

Hermann Diem wächst in einer Stuttgarter Handwerkerfamilie auf und wird 1934 Pfarrer im württembergischen Ebersbach. Er gilt als unbeeinflussbarer Gegner des Nationalsozialismus. Seit 1936 ist er Vorsitzender der württembergischen Kirchlich-Theologischen Sozietät, die innerhalb der Landeskirche die Haltung des entschiedenen Flügels der Bekennenden Kirche vertritt. Diem wehrt sich gegen jeden Versuch, die Kirchenordnung im Sinne des nationalsozialistischen Staates zu verändern. 1937 wendet er sich in einer Predigt gegen die Vereidigung von Religionslehrern auf Hitler. Auch der Aufforderung, im Gottesdienst für Hitlers außenpolitische "Erfolge" zu danken, verschließt er sich. Als 1938 den Pfarrern ein Eid auf Hitler durch die Kirchenleitung vorgeschrieben wird, verweigern 50 Mitglieder der von Diem geleiteten Sozietät gemeinsam den Treueschwur und geben im Gottesdienst eine Erklärung dazu ab. Zusammen mit anderen versteckt Hermann Diem bedrohte Juden und verhilft ihnen zur Flucht über die Schweizer Grenze. Trotz seiner gegnerischen Haltung wird Diem nicht verhaftet und kann das Kriegsende überleben.

Literatur

  • Hermann Diem: Ja oder Nein. 50 Jahre Theologie in Kirche und Staat. Stuttgart/Berlin 1974
  • Renate Brandt: Hermann Diem (1900 - 1975) und Harald Diem (1913 - 1941), in: Rainer Lächele/Jörg Thierfelder (Hrsg.): Wir konnten uns nicht entziehen. 30 Porträts zu Kirche und Nationalsozialismus in Württemberg. Stuttgart 1998, S. 481-504