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Herbert Grasse

09. Oktober 1910 - 24. Oktober 1942
Herbert Grasse Herbert Grasse 

Herbert Grasse schließt sich nach der Buchdruckerlehre dem KJVD und später der KPD in Berlin an. Nach 1933 hilft er, die illegale Zeitung „Neuköllner Sturmfahn” herzustellen und zu verbreiten. 1936 verhaftet und zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, kann er nach seiner Entlassung im Januar 1939 wieder Kontakt zu seinen Freunden aufnehmen, so auch zum Widerstandskreis um Wilhelm Schürmann-Horster. Grasse stellt in der kleinen Druckerei, in der er beschäftigt ist, heimlich Flugblätter her. In enger Verbindung mit John Sieg unterstützt er für die Rote Kapelle die Herstellung der illegalen Zeitschrift „Die Innere Front”. Flugschriften und Flugblätter verteilt Grasse in verschiedenen Widerstandskreisen. Er nutzt dazu seine Kontakte in Berliner Rüstungsbetrieben, darunter der AEG-Transformatorenfabrik, den Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken, der Knorr-Bremse sowie zu Hasse & Wrede. Gemeinsam mit Eugen Neutert bemüht er sich, ausländische Zwangsarbeiter für gemeinsame Aktionen zur Störung der Kriegsproduktion zu gewinnen. Herbert Grasse wird am 23. Oktober 1942 festgenommen. Einen Tag später begeht er auf dem Weg zur Vernehmung im Berliner Polizeipräsidium Selbstmord.

Literatur

  • Regina Griebel / Marlies Coburger / Heinrich Scheel: Erfasst? Das Gestapo-Album zur Roten Kapelle. Eine Foto-Dokumentation. Halle/S. 1992, S. 158f.
  • Hans Coppi / Jürgen Danyel / Johannes Tuchel (Hrsg.): Die Rote Kapelle im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Berlin 1994
  • Johannes Tuchel: "... wenn man bedenkt, wie jung wir sind, so kann man nicht an den Tod glauben." Liane Berkowitz, Friedrich Rehmer und die Widerstandsaktionen der Berliner Roten Kapelle. Berlin 2022