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Helene Jacobs

25. Februar 1906 - 13. August 1993
Helene Jacobs Helene Jacobs 

Als Tochter einer Lehrerin in Schneidemühl geboren, wächst Helene Jacobs unter großen Entbehrungen und ohne Vater auf. Nach dem Lyzeum besucht sie einen Handelskursus und findet in Berlin eine Anstellung bei einem Patentanwalt. Als dieser nach der nationalsozialistischen Machtübernahme rassisch verfolgt wird, kann sie ihm und seiner Familie 1939 zur Flucht aus Deutschland verhelfen. Helene Jacobs schließt sich der Bekennenden Kirche an und trifft bei Veranstaltungen der Dahlemer Bekenntnisgemeinde auf weitere Helferinnen und Helfer für Verfolgte. 1940 lernt sie dort auch Franz Kaufmann kennen, der gemeinsam mit anderen die Arbeit des Büros von Pfarrer Heinrich Grüber unterstützt. Helene Jacobs hilft rassisch Verfolgten mit Lebensmitteln und gefälschten Ausweisen, organisiert Verstecke und stellt dabei auch ihre eigene Wohnung als Quartier zur Verfügung. Im August 1943 wird Helene Jacobs festgenommen und im Januar 1944 vom Sondergericht Berlin zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Sie kann in der Haft das Kriegsende überleben und setzt sich nach 1945 für die Verständigung zwischen Juden und Christen ein.

Literatur

  • Björn Mensing: „Jetzt bin ich Gangster“. Die Berliner Kaufmann-Gruppe kämpfte mit allen Kräften gegen die Deportation von Juden, in: Zeitzeichen. Evangelische Kommentare zu Religion und Gesellschaft, 5 (2004), H. 2, S. 52-54
  • Gerhard Schäberle-Koenigs: Und sie waren täglich einmütig beieinander. Der Weg der Bekennenden Gemeinde Berlin/Dahlem 1937-1943 mit Helmut Gollwitzer. Gütersloh 1998
  • Helene Jacobs: Für die anderen da sein, in: Gerda Szepansky (Hrsg.): Frauen leisten Widerstand 1933-1945. Lebensgeschichten nach Interviews und Dokumenten. Frankfurt am Main 1985, S. 57-90