Skip to content

Gustav Radbruch

21. November 1878 - 23. November 1949
Gustav Radbruch Gustav Radbruch 

Der bedeutende Rechtsphilosoph und Strafrechtler Gustav Radbruch schließt sich der Weimarer Sozialdemokratie an und vertritt von 1920 bis 1924 als Abgeordneter die SPD im Reichstag. 1921/22 und 1923 ist er Reichsjustizminister. Nach der Ermordung des Reichsaußenministers Walther Rathenau im Juni 1922 bereitet Radbruch das Gesetz zum Schutz der Republik vor. In seiner kurzen Amtszeit kann er wichtige sozialpolitische Maßnahmen einleiten. 1926 übernimmt Radbruch eine Professur an der Universität Heidelberg. Der Zusammenhang von Gerechtigkeit und Rechtssicherheit rückt zunehmend in den Mittelpunkt seiner Arbeit. Am 9. Mai 1933 entlassen die Nationalsozialisten Radbruch. Er lebt ein Jahr in England, kehrt jedoch nach Deutschland zurück und arbeitet als Privatgelehrter. Dabei versucht er, Grundfragen der Kultur und des politischen Zusammenlebens zu klären. Radbruch verfasst Essays zur deutschen Literatur und Kunst und beendet schließlich sogar die kunstwissenschaftliche Dissertation seiner früh verstorbenen Tochter. Er stirbt am 23. November 1949 in Heidelberg.

Literatur

  • Arthur Kaufmann (Hrsg.): Gedächtnisschrift für Gustav Radbruch. Göttingen 1968
  • Gustav Radbruch: Der innere Weg. Aufriß meines Lebens. Göttingen 1961 Arthur Kaufmann: Gustav Radbruch. Rechtsdenker, Philosoph, Sozialdemokrat. München 1987
  • Martin D. Klein: Demokratisches Denken bei Gustav Radbruch. Berlin 2007