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Gertrud Luckner

26. September 1900 - 31. August 1995
Gertrud Luckner Gertrud Luckner 

In Liverpool geboren, kommt Gertrud Luckner als Kind nach Deutschland. Nach dem Abitur studiert sie Volkswirtschaft und Sozialwissenschaften. Sie promoviert 1938 und wird Mitarbeiterin der Zentrale des Deutschen Caritasverbandes. Die entschiedene Pazifistin schließt sich früh dem Friedensbund Deutscher Katholiken an und unterstützt bereits 1933 politisch Verfolgte. Ihre internationalen Kontakte ermöglichen zahlreichen Flüchtlingen im Ausland einen Neubeginn. Später organisiert sie Hilfskreise für Juden und kann vielen, die von der Deportation bedroht sind, zur Flucht verhelfen. Es gelingt Gertrud Luckner auch, Nachrichten über das Schicksal von Häftlingen in Konzentrationslagern zu sammeln. Zwangsarbeiter und ausländische Kriegsgefangene versorgt sie mit Kleidung, Lebensmitteln und Geld. 1943 wird Gertrud Luckner von der Gestapo festgenommen und in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück verschleppt. Sie kann die Haft überleben und baut nach 1945 die Verfolgtenfürsorge in Freiburg auf. Mit der 1948 von ihr mitbegründeten Zeitschrift "Freiburger Rundbrief" engagiert sie sich bis zu ihrem Tod 1995 für den christlich-jüdischen Dialog.

5 Widerstand aus christlichem Glauben

Literatur

  • Angela Borgstedt: „... zu dem Volk Israel in einer geheimnisvollen Weise hingezogen“. Der Einsatz von Hermann Maas und Gertrud Luckner für verfolgte Juden, in: Michael Kißener (Hrsg.): Widerstand gegen die Judenverfolgung. Konstanz 1996, S. 227-259
  • Hans-Josef Wollasch (Bearb.): "Betrifft: Nachrichtenzentrale des Erzbischofs Gröber in Freiburg": die Ermittlungsakten der Geheimen Staatspolizei gegen Gertrud Luckner 1942 – 1944. (Karlsruher Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus, Bd. 4) Konstanz 1999
  • Thomas Schnabel: Gertrud Luckner. Mitarbeiterin der Caritas in Freiburg, in: Manfred Bosch/Wolfgang Niess (Hrsg): Der Widerstand im deutschen Südwesten 1933-1945. Stuttgart 1984