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Frida Winkler

21. Mai 1909 - 13. März 1988
Frida Winkler Frida Winkler 

Frida Klaehn besucht die Volksschule und arbeitet ab ihrem 15. Lebensjahr in der Luckenwalder Hutfabrik Steinberg. 1928 heiratet sie Hans Winkler, 1929 und 1931 werden ihre Kinder Horst und Ruth geboren. 1936 zieht die Familie nach Luckenwalde. Genauso wie ihr Mann ist auch Frida Winkler eine überzeugte Gegnerin des Nationalsozialismus. 1943 versucht Hans Winkler gemeinsam mit seiner Frau erfolglos, die Familie seines jüdischen Freundes Günther Samuel vor der Deportation zu retten. Sie verstecken stattdessen ab August 1943 den 17-jährigen Juden Eugen Herman-Friede in ihrer Wohnung. Ende September 1943 lernt Hans Winkler in Luckenwalde Werner Scharff kennen. Die beiden Männer beschließen, Juden zu verstecken und mit Flugblättern gegen den Krieg aufzurufen. Werner Scharff bindet Freunde und Bekannte aus Berlin ein. So entsteht die Widerstandsgruppe „Gemeinschaft für Frieden und Aufbau”, der etwa 20 Personen angehören. Frida Winkler ist in alle Widerstandsaktivitäten ihres Mannes eingebunden. Als ihr Mann am 14. Oktober 1944 verhaftet wird, führt die Gestapo eine Wohnungsdurchsuchung durch. Frida Winkler und ihre Kinder werden jedoch nicht festgenommen. So kann sie ihren Mann in der Haft unterstützen. Da Hans Winklers Gehalt nicht mehr gezahlt wird, ist sie finanziell auf die Hilfe ihrer Familie angewiesen. Hans Winkler erlebt die Befreiung im Zuchthaus Bayreuth. Auch Eugen Herman-Friede kann das Kriegsende überleben. Werner Scharff wird im März 1945 im KZ Sachsenhausen ermordet.

Literatur

  • Eugen Herman-Friede: Für Freudensprünge keine Zeit: Erinnerungen an Illegalität und Aufbegehren 1942 – 1948. Berlin 1991
  • Barbara Schieb-Samizadeh: Die Gemeinschaft für Frieden und Aufbau. In: Wilfried Löhken/Werner Vathke (Hrsg.): Juden im Widerstand. Drei Gruppen zwischen Überlebenskampf und politischer Aktion. Berlin 1993, S. 37ff.
  • Barbara Schieb-Samizadeh: Die Gemeinschaft für Frieden und Aufbau. Eine wenig bekannte Widerstandsgruppe. In: Dachauer Hefte 7 (1991), S. 174 ff.