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Elfriede Scholz

25. März 1903 - 16. Dezember 1943
Elfriede Scholz Elfriede Scholz 

Elfriede Remark wächst in Osnabrück auf, ihr Bruder ist Erich Maria Remarque, der Autor des bekannten Antikriegsromans „Im Westen nichts Neues”. Nach ihrer Ausbildung zur Schneiderin betreibt sie einen eigenen Salon, zuerst in Leipzig und später in Dresden. 1941 heiratet sie Erich Scholz. Ihre kritische Haltung zu Nationalsozialismus und Krieg verheimlicht Elfriede Scholz nicht. Zu einer Bekannten und Kundin ihrer Schneiderei sagt sie, dass sie nicht an die Propaganda von einem deutschen „Endsieg” glaube und die deutschen Soldaten an der Front nur „Schlachtvieh” seien. Außerdem erklärt sie, dass sie Adolf Hitler töten würde, wenn ihr die Gelegenheit geboten würde. Ähnlich äußert sie sich auch gegenüber ihrer Vermieterin. Im Spätsommer 1943 wird Elfriede Scholz denunziert und aufgrund der Aussagen der beiden Frauen angeklagt. Der „Volksgerichtshof” unter dem Vorsitz von Roland Freisler verurteilt sie am 29. Oktober 1943 wegen „Zersetzung der Wehrkraft” sowie „Feindbegünstigung” zum Tode. Alle Gnadengesuche werden abgelehnt. Ein erster Hinrichtungstermin wird kurz vor der Vollstreckung überraschend abgesagt, nachdem bereits alle Vorbereitungen getroffen und Elfriede Scholz in das Strafgefängnis Berlin-Plötzensee gebracht worden ist. Sie wartet dort über eine Woche im Ungewissen über einen neuen Hinrichtungstermin, bis man sie wieder zurück in das Frauengefängnis in der Berliner Barnimstraße bringt. Am 16. Dezember 1943 wird Elfriede Scholz in Berlin-Plötzensee ermordet.

18 Widerstand im Kriegsalltag

Literatur

  • Claudia Glunz/Thomas F. Schneider: Elfriede Scholz, geb. Remark. Im Namen des deutschen Volkes. Dokumente einer justitiellen Ermordung. Osnabrück 1997