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Eduard Wagner

01. April 1894 - 23. Juli 1944
Eduard Wagner Eduard Wagner 

Seit 1941 ist der Berufssoldat Eduard Wagner Generalquartiermeister des Heeres. In dieser Funktion verhandelt er im Frühjahr 1941 über die Kompetenzen der „Einsatzgruppen des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD”, die als spezielle Mordkommandos ab Juni 1941 an der Front eingesetzt werden. Als Generalquartiermeister ist er mitverantwortlich für die Besatzungspolitik hinter der Front, für die Hungerpolitik gegenüber der Zivilbevölkerung, vor allem auch für die völlig unzureichende Ernährung der sowjetischen Kriegsgefangenen, die im Winter 1941/42 zu Hundertausenden sterben.
Seit 1943 teilt Wagner die Sorge der Verschwörer um den Ausgang des Krieges und unterstützt deshalb die Vorbereitung eines Anschlags auf Hitler durch die verschiedenen Gruppen der Militäropposition. Im Juni 1944 drängt Eduard Wagner Claus Schenk Graf von Stauffenberg zu einer raschen Entscheidung über das Attentat, um das Vordringen sowjetischer Truppen auf das Reichsgebiet abzuwenden. Unter anderem stellt er am 20. Juli 1944 das Flugzeug für den Rückflug Stauffenbergs von Ostpreußen nach Berlin zur Verfügung. Wagners maßgebliche Beteiligung an dem Umsturzversuch wird der Gestapo rasch bekannt. Seiner Festnahme kommt Eduard Wagner am Mittag des 23. Juli 1944 durch den Freitod zuvor.

Literatur

  • Hans-Adolf Jacobsen (Hrsg.): "Spiegelbild einer Verschwörung". Die Opposition gegen Hitler und der Staatsstreich vom 20. Juli 1944 in der SD-Berichterstattung. Geheime Dokumente aus dem ehemaligen Reichssicherheitshauptamt. 2 Bde. Stuttgart 1984
  • Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): NS-Verbrechen und der militärische Widerstand gegen Hitler. Darmstadt 2000.
  • Elisabeth Wagner: Meine Erlebnisse nach dem 20. Juli 1944. O.O., O.J.
  • Christian Gerlach: Militärische "Versorgungszwänge", Besatzungspolitik und Massenverbrechen. Die Rolle des Generalquartiermeisters des Heeres und seiner Dienststellen im Krieg gegen die Sowjetunion, in: Norbert Frei u.a. (Hrsg.): Ausbeutung, Vernichtung, Öffentlichkeit. Neue Studien zur nationalsozialistischen Lagerpolitik. München 2000, S. 175 - 208.