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Eduard Hamm

16. Oktober 1879 - 23. September 1944
Eduard Hamm Eduard Hamm 

Der liberale Politiker Eduard Hamm gehört unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg als Minister für Handel, Industrie und Verkehr der bayerischen Staatsregierung an und wird 1922 von Reichskanzler Wilhelm Cuno zum Staatssekretär in der Reichskanzlei ernannt. Er ist verheiratet mit Maria von Merz, mit der er zwei Töchter und einen Sohn hat. Dem Kabinett des Reichskanzlers Wilhelm Marx gehört Hamm als Wirtschaftsminister an. Von 1925 bis 1933 ist er Geschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelstages und setzt sich wiederholt äußerst kritisch mit dem Wirtschaftsprogramm der NSDAP auseinander. Nach 1933 lehnt Hamm es ab, der NSDAP beizutreten, und zieht sich aus dem politischen Leben zurück. Er lässt sich in Berlin und München als Rechtsanwalt nieder und pflegt alte politische Verbindungen vor allem zu den Widerstandskreisen um Otto Geßler, Franz Sperr und Carl Goerdeler. Dieser sieht ihn für den Fall eines Umsturzes als Landesverweser für Bayern vor. Am 2. September 1944 verhaftet und misshandelt, stürzt sich Eduard Hamm bei einem Gestapo-Verhör aus dem Fenster und nimmt sich so am 23. September 1944 das Leben.

Literatur

  • Hardtwig, Wolfgang: Freiheitliches Bürgertum in Deutschland. Der Weimarer Demokrat Eduard Hamm zwischen Kaiserreich und Widerstand. Stuttgart 2018
  • Klemens von Klemperer: Der einsame Zeuge. Einzelkämpfer im Widerstand. Passau 1990
  • Annedore Leber u.a. (Hrsg.): Das Gewissen steht auf. Lebensbilder aus dem deutschen Widerstand 1933 - 1945. Mainz 1984