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Carl von Ossietzky

03. Oktober 1889 - 04. Mai 1938
Carl von Ossietzky Carl von Ossietzky 

Als einer der entschiedensten Pazifisten der Weimarer Republik ist Carl von Ossietzky in nationalistischen Kreisen besonders verhasst. Die von ihm geleitete politische Zeitschrift „Die Weltbühne“ ist der wichtigste Gegner des deutschen Militarismus und ein scharfer Kritiker des obrigkeitsstaatlichen Denkens und der politischen Justiz. 1932 verurteilt ein Gericht Ossietzky zu längerer Haft, weil er Landesverrat begangen haben soll. Die Nationalsozialisten verhaften ihn Ende Februar 1933 wenige Stunden nach dem Brandanschlag auf den Reichstag. Anfang April 1933 wird er vom Polizeigefängnis Berlin-Spandau in das Konzentrationslager Sonnenburg verlegt und dort schwer misshandelt. Mitte Februar 1934 setzt sich sein Leidensweg im KZ Esterwegen fort. Anfang November 1936 muss der Schwerkranke nach Berlin verlegt werden. Wenige Tage später erhält er den Friedensnobelpreis, ohne ihn annehmen zu dürfen. Carl von Ossietzky weigert sich jedoch standhaft, den angesehenen Preis abzulehnen. Er stirbt am 4. Mai 1938 in der Klinik Nordend in Berlin-Weißensee an den Folgen der Haft.

Literatur

  • Hermann Vinke: Carl von Ossietzky. Hamburg 1978
  • Kurt Grossmann: Ossietzky. Ein deutscher Patriot. München 1963
  • Richard von Soldenhoff (Hrsg.): Carl von Ossietzky 1889-1938. Ein Lebensbild. Weinheim und Berlin 1988