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Carl Lampert

09. Januar 1894 - 13. November 1944
Carl Lampert Carl Lampert 

Der in Vorarlberg geborene Carl Lampert wird 1918 in Brixen zum Priester geweiht. Nach einem Kirchenrechtsstudium in Rom wird er 1935 zum Leiter des kirchlichen Gerichts in der Apostolischen Administratur Feldkirch berufen und 1939 zum Provikar von Innsbruck ernannt. Wegen seiner Proteste gegen die NS-Kirchenpolitik wird Carl Lampert mehrfach festgenommen und schließlich in den Konzentrationslagern Dachau und Sachsenhausen inhaftiert. Nach seiner Entlassung aus der Haft im August 1941 weist die Gestapo Lampert Mecklenburg-Pommern als Zwangsaufenthalt zu. Er findet Aufnahme in Stettin und hilft im Umkreis der Stadt als Seelsorger aus. Auch in der Verbannung bleibt Lampert bei seiner regimekritischen Haltung, ohne zu wissen, dass er unter Beobachtung eines Gestapoagenten steht. Seine Gespräche, Telefonate und der Briefverkehr werden überwacht. Im Februar 1943 wird Carl Lampert erneut festgenommen und bei Verhören schwer misshandelt. Die Gestapo wirft ihm außer Meinungsäußerungen über die Verschleppung von Juden und die Ermordung von Patienten aus Heilanstalten auch das Abhören ausländischer Sender und die „Begünstigung“ von Zwangsarbeitern vor. Am 8. September 1944 vom Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt, wird Carl Lampert am 13. November 1944 zusammen mit Friedrich Lorenz und Herbert Simoleit in Halle/Saale ermordet.

Literatur

  • Benedicta Maria Kempner: Priester vor Hitlers Tribunalen. Nachdr. der 2., unveränderten Aufl. von 1967, München 1996, S. 207-219
  • Gaudentius Walser: Dreimal zum Tod verurteilt: Dr. Carl Lampert, ein Glaubenszeuge für Christus. Stein am Rhein u.a. 1985
  • Zeuge in gnadenloser Zeit: Provikar Dr. Carl Lampert. Dokumentation. Hrsg. von der Diözese Feldkirch/Werner Kunzenmann. Innsbruck 1999
  • Richard Gohm: Selig, die um meinetwillen verfolgt werden. Carl Lampert - ein Opfer der Naziwillkür. 1894-1944. Innsbruck 2008