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Botho von Wussow

28. September 1901 - 25. Mai 1971
Botho von Wussow Botho von Wussow 

Der in Lüneburg geborene Botho von Wussow verbringt prägende Jahre ab 1915 auf der Klosterschule Roßleben, wo er sich mit Albrecht von Kessel und Ulrich-Wilhelm Graf von Schwerin von Schwanenfeld eng befreundet. Nach einer landwirtschaftlichen Lehre wandert er 1924 nach Chile aus. Dort verwaltet er landwirtschaftliche Betriebe. 1935 kehrt Wussow nach Deutschland zurück und wird als „Englandkenner“, ohne NSDAP- Mitgliedschaft, in der außenpolitischen NSDAP-Dienststelle „Büro Ribbentrop“ eingestellt. Seine Freunde bestärken ihn in der Annahme dieser Aufgabe. Als Ribbentrop Botschafter in London wird, nimmt er Wussow mit. 1937 heiratet Wussow Mary Pilcher, mit der er einen Sohn haben wird. Anfang 1938 wird er in das weiterbestehende „Büro Ribbentrop“ nach Berlin zurückversetzt. Wussow unterstützt das sich gegen den drohenden Krieg im Rahmen der "Sudetenkrise" bildende Netzwerk des Widerstandes mit Informationen und kündigt seine Stellung im „Büro Ribbentrop“ im Oktober 1938. Nach Kriegsbeginn wird er in der neugegründeten Informationsabteilung des Auswärtigen Amtes eingestellt. Wussow gehört zum weiteren Umfeld der Widerstandskreise in Berlin. An der ersten Sitzung des Kreisauer Kreises zu agrarischen Fragen bei Ernst von Borsig in Groß-Behnitz nimmt er 1941 teil. Wussow stellt auch einen Kontakt zu Wilhelm Leuschner her und ist einer der Informanten zur außenpolitischen Lage für die Berliner Widerstandskreise. Im Januar 1942 wird seine Frau denunziert. Zu seinem und ihrem Schutz wird er Ende 1942 im Rahmen der Informationsabteilung nach Lissabon versetzt, wo er und seine Familie das Kriegsende erleben. Nach Kriegsende bis zum Tod seiner Frau 1957 lebt er wieder in Chile. Botho Wussow stirbt 1971 in München.

Literatur

  • Detlef Graf von Schwerin: „Dann sind’s die besten Köpfe, die man henkt.“ Die junge Generation im deutschen Widerstand, München 1991