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Adam von Trott zu Solz

09. August 1909 - 26. August 1944
Adam von Trott zu Solz Adam von Trott zu Solz 

Als fünftes Kind des preußischen Kultusministers August von Trott zu Solz in Potsdam geboren, wächst Adam von Trott in Berlin, Kassel und auf dem hessischen Familiengut Imshausen in einem geistig offenen Klima auf. Ab 1927 studiert er Rechtswissenschaft in München, Berlin und Göttingen. Nach der Promotion tritt er ein Rhodes-Stipendium in Oxford an und gewinnt einen großen englischen Freundeskreis. Er studiert „PPE“ (Politik, Philosophie, Volkswirtschaft) und setzt ab 1933 in Deutschland seine juristische Referendarausbildung fort. 1936 legt er das Assessorexamen ab. Er hält Verbindungen zum sozialistischen Untergrund. 1937/38 verbringt er ein Jahr als Rhodes-Stipendiat in China. Seine zahlreichen Auslandsaufenthalte prägen ihn stark.

Nach Deutschland zurückgekehrt, nimmt er mit anderen Regimegegnern Kontakt auf, unter ihnen Helmuth James Graf von Moltke und Hans von Dohnanyi, und versucht 1939, die englische Regierung zur Zusammenarbeit zu gewinnen. Nach Kriegsbeginn wirbt er in den USA für den deutschen Widerstand und wird 1940 Mitarbeiter in der Informationsabteilung des Auswärtigen Amtes, später Leiter des Indienreferats und 1943 Legationsrat. Von 1942 bis 1944 reist er häufig in die Schweiz und nach Schweden und bemüht sich um Kontakte zu den Alliierten, um den geplanten Umsturz außenpolitisch abzusichern.

Als zentrales Mitglied des Kreisauer Kreises leitet er Pfingsten 1943 auf der dritten Kreisauer Haupttagung die Diskussion über die Grundlagen künftiger deutscher Außenpolitik. Ab Herbst 1943 arbeitet er eng mit Claus Schenk Graf von Stauffenberg und Julius Leber zusammen. Fünf Tage nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 wird er festgenommen, am 15. August 1944 vom "Volksgerichtshof" zum Tode verurteilt und am 26. August 1944 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee erhängt.

12 Der Kreisauer Kreis

Literatur

  • Clarita von Trott zu Solz: Adam von Trott zu Solz. Eine Lebensbeschreibung. Mit einer Einführung von Peter Steinbach. Berlin 2015 (2. erweiterte Auflage)
  • Henry O. Malone: Adam von Trott zu Solz. Werdegang eines Verschwörers 1909-1938. Berlin 1986
  • Benigna von Krusenstjern: "daß es Sinn hat zu sterben - gelebt zu haben" Adam von Trott 1909-1944. Biographie. Göttingen 2009
  • Ludwig Mehlhorn (Hrsg.): Gewissheit im Widerstand, Adam von Trott zum 100. Geburtstag. Berlin 2011