Gedenkstätte Deutscher Widerstand 1933 bis 1945
Der Bendlerblock 1933 bis 1945
Im Januar 1933 erörtert die Reichswehrführung unter General Kurt Freiherr von Hammerstein-Equord im Bendlerblock, ob man Hitlers Kanzlerschaft noch verhindern könne.
Schon am 3. Februar 1933 eröffnet Hitler an dieser Stelle der Generalität seine gewalttätigen politischen Ziele: "Ausrottung des Marxismus" und Eroberung von "Lebensraum im Osten".
Im Jahr darauf verschanzt sich während der Mordaktionen des 30. Juni 1934 General Werner Freiherr von Fritsch, Hammersteins Nachfolger, in seiner Dienstwohnung hinter schwerbewaffneten Posten.
Auf den 1926 erworbenen Nachbargrundstücken Bendlerstraße 10-13 entsteht bis 1938 durch Neubauten und Erweiterung bestehender Gebäude der Bendlerblock in seiner heutigen Form. Nach dem Sturz von Blomberg und Fritsch zieht Anfang 1938 der letzte Oberbefehlshaber des Heeres, bevor Hitler auch diese Funktion übernimmt, General Walther von Brauchitsch, in die Bendlerstraße 14 ein.
Im Hauptgebäude am Landwehrkanal residieren Teile der Seekriegsleitung sowie des Amtes Ausland/Abwehr im Oberkommando der Wehrmacht unter Admiral Wilhelm Canaris. Den Hauptteil des Ostflügels nutzt das Allgemeine Heeresamt des Oberkommandos des Heeres unter General Friedrich Fromm, ab 1940 unter General Friedrich Olbricht. Hier arbeitet Olbricht den Operationsplan "Walküre", offiziell zur Niederwerfung eines Aufstandes von Zwangsarbeitern gedacht, in einen Staatsstreichplan gegen Hitler um.
Seit Oktober 1943 arbeitet Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg als Stabschef des Allgemeinen Heeresamtes in der Bendlerstraße. Ab Juni 1944 ist er Chef des Stabes des Befehlshabers des Ersatzheeres und hat somit Zugang zu Lagebesprechungen im "Führerhauptquartier Wolfschanze" bei Rastenburg in Ostpreußen.
Am 20. Juli 1944 zündet er dort in der Lagebaracke eine Bombe und fliegt nach Berlin zurück, wo die Verschwörer in der Bendlerstraße bis in die Abendstunden verzweifelt den Staatsstreich in Gang zu setzen suchen; wegen Hitlers Überleben muss er misslingen. In der Nacht lässt Generaloberst Fromm im heutigen Ehrenhof Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Friedrich Olbricht, Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim und Werner von Haeften nach dem Freitod von Ludwig Beck erschießen.
Am 2. Mai 1945 besetzen sowjetische Truppen den Bendlerblock, der bis zuletzt als Befehlsstand des Kampfkommandanten von Berlin, General Helmuth Weidling, gedient hat.