Felix Fechenbach
Als Jude, Pazifist, Sozialdemokrat und Kritiker des deutschen Obrigkeitsstaates verkörpert Felix Fechenbach alle Grundsätze, Eigenschaften und Traditionen, die den Nationalsozialisten verhasst sind. Er vertritt als enger Mitarbeiter des bayerischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner Vorstellungen eines freiheitlichen Sozialismus, wird 1922 von einem Volksgericht als „Landesverräter“ zu einer langen Zuchthausstrafe verurteilt und erst nach Jahren begnadigt. 1928/29 übernimmt er die Redaktion einer sozialdemokratischen Tageszeitung in Detmold. Im März 1933 verhaften die Nationalsozialisten Fechenbach auf offener Straße und nehmen ihn in „Schutzhaft“. Als er am 7. August in das Konzentrationslager Dachau gebracht werden soll, wird er bereits nach wenigen Kilometern Autofahrt von einem entgegenkommenden SA-Kommando erschossen. Seine Frau kann mit drei kleinen Kindern in die Schweiz entkommen. Noch in der Haft verfasst Fechenbach für seine Kinder Märchen, die später von Heinrich Mann im Pariser Exil veröffentlicht werden.