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Herbert Wehner

11. Juli 1906 - 19. Januar 1990
Herbert Wehner Herbert Wehner 

Herbert Wehner wächst in einer Dresdener Arbeiterfamilie auf. Als Jugendlicher steht er dem anarchistischen Schriftsteller Erich Mühsam nahe und wird dessen Privatsekretär. 1927 tritt Wehner der Kommunistischen Partei bei und wird bereits 1930 zum sächsischen Landtagsabgeordneten gewählt. 1931 kommt er zur Organisationsabteilung des Zentralkomitees der KPD, 1932 macht Ernst Thälmann ihn zu dessen technischem Sekretär. Wehner übernimmt Ende 1933 die Führung der illegalen Berliner Landesleitung der KPD. Nach seiner Flucht aus Deutschland versucht er an der Saar und in Prag, von außen erneut den kommunistischen Widerstand zu organisieren. Er kehrt mehrmals für kurze Zeit nach Deutschland zurück. 1935 wird er von der tschechoslowakischen Polizei über Polen in die UdSSR abgeschoben. Seit der „Brüsseler Konferenz“ ist er Mitglied des Zentralkomitees und Kandidat des Politbüros der KPD, zugleich enger Mitarbeiter Wilhelm Piecks. 1940 soll Wehner von Stockholm aus die Neuorganisationsversuche der Kommunisten in Deutschland koordinieren, wird aber in Schweden im Frühjahr 1942 wegen angeblicher Spionage verurteilt und bis 1945 interniert. Schon in der Haft, endgültig nach dem Kriegsende trennt er sich von der KPD und wird später zu einem führenden Politiker der deutschen Sozialdemokratie. Herbert Wehner stirbt 1990 in Bonn.

Literatur

  • Hartmut Soell: Der junge Wehner. Zwischen revolutionärem Mythos und praktischer Vernunft. Stuttgart 1991
  • Herbert Wehner: Zeugnis. Persönliche Notizen 1929 - 1942. Köln 1982
  • Michael F. Scholz: Herbert Wehner in Schweden. 1941 - 1946. Berlin 1997
  • Reinhard Müller: Die Akte Wehner. Moskau 1937 - 1941. Berlin 1993