Theodor Haubach

15. September 1896 - 23. Januar 1945
Theodor Haubach Theodor Haubach 

Theodor Haubach wächst als Halbwaise auf und ist seit der Schulzeit in Darmstadt seinem Freund Carlo Mierendorff auch politisch eng verbunden. Nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg engagiert er sich in Dichterkreisen und gibt zusammen mit Mierendorff die Zeitschrift „Die Dachstube“ heraus. Nach der Promotion 1923 in Heidelberg bei dem Philosophen Karl Jaspers geht Haubach als Redakteur einer sozialdemokratischen Zeitung nach Hamburg, wo er 1927 als Abgeordneter in die Bürgerschaft gewählt wird. Danach ist er seit dessen Gründung im republikanischen Schutzverband Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold engagiert. 1929 wird er Pressereferent des Reichsinnenministers Carl Severing, 1930 des Berliner Polizeipräsidenten Albert Grzezinski. Zwischen 1930 und 1933 arbeitet Haubach intensiv im Kreis der Religiösen Sozialisten um Paul Tillich und den „Neuen Blättern für den Sozialismus“ mit. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wird Haubach kurze Zeit inhaftiert und versucht anschließend, die Verbindungen zwischen Gewerkschaften, Reichsbanner und SPD aufrecht zu erhalten. Nach einer Besprechung über Widerstandsstrategien wird er am 24. November 1934 erneut verhaftet und zwei Jahre im KZ Esterwegen festgehalten. Nach der Haftentlassung ist Haubach als Handelsvertreter und Versicherungsagent tätig. Im Herbst 1942 nimmt er an der zweiten Haupttagung des Kreisauer Kreises teil. Von den Verschwörern des Umsturzversuches vom 20. Juli 1944 ist Haubach als Regierungssprecher vorgesehen. Als der Umsturz scheitert, gelingt es ihm zunächst, nach Süddeutschland auszuweichen. Er kehrt jedoch nach Berlin zurück und wird am 9. August 1944 von der Gestapo festgenommen. Theodor Haubach wird vom Volksgerichtshof am 15. Januar 1945 zum Tode verurteilt und am 23. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee ermordet.

12 Der Kreisauer Kreis

Literatur

  • Walter Hammer (Hrsg.): Theodor Haubach zum Gedächtnis. Frankfurt am Main 1955
  • Peter Zimmermann: Theodor Haubach (1896 - 1945). Eine politische Biographie, Hamburg 2004