Paul von Hase
Der Berufsoffizier Paul von Hase dient seit dem Frühjahr 1933 als Bataillonskommandeur in Neuruppin und wird im Februar 1935 in die Garnison Landsberg an der Warthe versetzt. Er ist verheiratet mit Margarethe Freiin von Funck, mit der er vier Kinder hat. Als Generalmajor und Regimentskommandeur hat er früh Kenntnis von dem für das Frühjahr 1938 geplanten Sturz Hitlers. An der Vorbereitung dieser Aktion wirken Wilhelm Canaris, Hans Oster, die Generale Erwin von Witzleben, Franz Halder und Erich Hoepner mit. Nach der Teilnahme am Polen- und am Frankreichfeldzug erkrankt Hase im Herbst 1940 und ist seitdem nicht mehr kriegsverwendungsfähig. Er wird zum Stadtkommandanten von Berlin ernannt. Hier kann er den Kontakt zu Ludwig Beck und den Kreisen der Militäropposition um Friedrich Olbricht festigen. In den Planungen der Operation "Walküre" nimmt Hase als Stadtkommandant eine wichtige Rolle ein. Am 20. Juli 1944 befiehlt er die Abriegelung des Regierungsviertels. Nach den Gegenmaßnahmen des Majors Remer wird Hase noch am Abend des 20. Juli verhaftet, im ersten Prozess gegen die Verschwörer am 8. August 1944 zum Tode verurteilt und noch am selben Tag in Berlin-Plötzensee ermordet.
Literatur
- Heinrich Bücheler: Paul von Hase. Der Wehrmachtkommandant von Groß-Berlin 1940-1944. In: Damals, Heft 7, Juli 1984, S. 611 ff.
- Peter Hoffmann: Widerstand, Staatsstreich, Attentat. Der Kampf der Opposition gegen Hitler. München 1969, 1985 (Piper TB)
- Roland Kopp: Paul von Hase. Von der Alexander-Kaserne nach Plötzensee. Eine deutsche Soldatenbiographie 1885 - 1944. Münster 2001