Martin Niemöller

14. Januar 1892 - 06. März 1984
Martin Niemöller Martin Niemöller 

In Westfalen in einem Pfarrhaus kaisertreu und deutschnational erzogen, wird Niemöller 1910 Marineoffizier und kommandiert im Ersten Weltkrieg ein U-Boot. Ab 1919 studiert er Theologie in Münster. Seit seiner Ordination 1924 fungiert er als Geschäftsführer der Inneren Mission in Westfalen und ist seit 1931 Gemeindepfarrer in Berlin-Dahlem. Niemöller unterstützt und toleriert zunächst die NSDAP, gerät jedoch bald nach der nationalsozialistischen Machtübernahme in Konflikt mit dem NS-Regime. Als der "Arierparagraph" auch in der Kirche eingeführt wird, ruft er mit anderen Pfarrern im Herbst 1933 den "Pfarrernotbund" ins Leben. Niemöller wird als einer der aktivsten Köpfe der Bekennenden Kirche in Berlin-Dahlem zu einer der bekanntesten Persönlichkeiten des kirchlichen Widerstandes. Im März 1934 verhängt das NS-Regime ein zeitweiliges Redeverbot gegen ihn. Ein Jahr später wird er zusammen mit mehreren hundert Pfarrern verhaftet, die sich gegen Angriffe des NS-Ideologen Alfred Rosenberg wenden. Von der Gestapo ständig überwacht und am 1. Juli 1937 erneut festgenommen, verurteilt ein Berliner Gericht Niemöller am 7. Februar 1938 zu neun Monaten Festungshaft, die durch die Untersuchungshaft als verbüßt gelten. Am darauffolgenden Tage wird Niemöller jedoch als "persönlicher Gefangener" Adolf Hitlers in das KZ Sachsenhausen eingeliefert, wo er sofort in Isolierhaft kommt. Am 11. Juli 1941 erfolgt seine Verlegung in das KZ Dachau. Trotz aller Proteste aus dem In- und Ausland bleibt er bis Ende April 1945 in KZ-Haft. Nach dem Kriegsende übernimmt Martin Niemöller leitende Ämter innerhalb der evangelischen Kirche und hat maßgeblichen Anteil an der Formulierung des Stuttgarter Schuldbekenntnisses vom 19. Oktober 1945.

5 Widerstand aus christlichem Glauben

Literatur

  • Benjamin Ziemann: Martin Niemöller. Ein Leben in Opposition. München 2019
  • James Bentley: Martin Niemöller. Eine Biographie. München 1985