Katharina Staritz

25. Juli 1903 - 03. April 1953
Katharina Staritz Katharina Staritz 

Katharina Staritz, Tochter eines Breslauer Studienrates, studiert Philosophie und Theologie. Sie wird 1932 in den übergemeindlichen Dienst nach Breslau berufen und ist als Stadtvikarin in der Fürsorge tätig. 1938 übernimmt sie die schlesische Vertrauensstelle der „Kirchlichen Hilfsstelle für evangelische Nichtarier“ (Büro Pfarrer Grüber) und unterstützt Diskriminierte und Verfolgte beim Umzug in andere Orte und bei der Auswanderung. Als im September 1941 die deutschen Juden zum Tragen des "Judensternes" gezwungen werden, ermahnt Katharina Staritz die Breslauer Pfarrämter in einem Rundschreiben, die von der Diskriminierung betroffenen Gemeindemitglieder nicht auszugrenzen. Sie wird daraufhin durch das evangelische Konsistorium vom Amt suspendiert und im Dezember 1941 in der SS-Zeitung "Das Schwarze Korps" scharf angegriffen. Anfang März 1942 nimmt die Gestapo Katharina Staritz in „Schutzhaft“ und hält sie in verschiedenen Haftanstalten gefangen, bis sie im August 1942 in das KZ Ravensbrück verschleppt wird. Nach ihrer Entlassung aus der Haft im Mai 1943 bleibt sie unter Gestapoaufsicht und darf ihren Beruf nicht mehr ausüben. Katharina Staritz überlebt das Kriegsende und wirkt nach 1945 im Pfarrdienst in Thüringen und Hessen.

5 Widerstand aus christlichem Glauben

Literatur

  • Gerlind Schwöbel: Ich aber vertraue. Katharina Staritz – eine Theologin im Widerstand. Frankfurt am Main 1998 (4. Auflage)
  • Hannelore Erhart: Der Einsatz von Katharina Staritz für Menschen jüdischer Herkunft im Kontext der schlesischen Vertrauensstelle des „Büro Pfarrer Grüber“, in: Jana Leichsenring (Hrsg.): Frauen im Widerstand. (Schriftenreihe der Forschungsgemeinschaft 20. Juli, Bd. 1) Münster 2003