Ernst Reuter

29. Juli 1889 - 29. September 1953
Ernst Reuter Ernst Reuter 

Der Sozialdemokrat Ernst Reuter ist seit 1931 Oberbürgermeister von Magdeburg und seit 1932 Reichstagsabgeordneter. 1933 wird er aus seinen Ämtern entlassen und bis Herbst 1934 zweimal in das KZ Lichtenburg eingewiesen, wo er schwer misshandelt wird. Reuter emigriert 1935 mit seiner Familie in die Türkei. Dort arbeitet er im Wirtschafts- und Verkehrsministerium in Ankara und ist maßgeblich am Aufbau der türkischen Verwaltung beteiligt. Später ist Reuter auch als Hochschullehrer tätig. Er hat Kontakte zu deutschen Emigranten in der Türkei und in anderen Ländern und gehört 1943 zu den Mitbegründern des Deutschen Freiheitsbundes in Istanbul. Ernst Reuter kehrt 1946 nach Berlin zurück, wo er zwischen 1948 und seinem Tod 1953 als Regierender Bürgermeister von Berlin (West) eine Symbolfigur für den Freiheitswillen der Berlinerinnen und Berliner ist.

16 Exil und Widerstand

Literatur

  • Reiner Möckelmann: Wartesaal Ankara. Ernst Reuter – Exil und Rückkehr nach Berlin. Berlin 2013
  • David E. Barclay: Schaut auf diese Stadt. Der unbekannte Ernst Reuter. Berlin 2000
  • Thomas Herr: Ein deutscher Sozialdemokrat an der Peripherie – Ernst Reuter im türkischen Exil 1935–1946. In: Herbert A. Strauss / Klaus Fischer / Christhard Hoffmann / Alfons Söllner (Hrsg.): Die Emigration der Wissenschaften nach 1933. Disziplingeschichtliche Studien. München u.a. 1991, S. 193ff.