Cora Berliner
Cora Berliner studiert Mathematik und Staats- und Rechtswissenschaft in Berlin und Heidelberg und promoviert 1916. Bis 1919 ist sie Angestellte der Stadtverwaltung Schöneberg, daneben Dezernentin, später Geschäftsführerin und Vorstandsvorsitzende beim „Verband jüdischer Jugendvereine” in Heidelberg. Als Angestellte des Reichswirtschaftsministeriums tritt sie in den Staatsdienst ein, wird 1923 Regierungsrätin und Leiterin im Reichswirtschaftsamt, 1927 geht sie als Beraterin in der Wirtschaftsabteilung der deutschen Botschaft nach London und wird 1930 Professorin für Wirtschaftswissenschaften am Berufspädagogischen Institut in Berlin. 1933 wird Cora Berliner aus dem Staatsdienst entlassen und arbeitet anschließend für die Reichsvertretung der deutschen Juden/Reichsvereinigung der Juden in Deutschland unter anderem als Leiterin der Auswanderungsabteilung und kümmert sich – als stellvertretendes Vorsitzende des Jüdischen Frauenbundes – besonders um die Auswanderung von Mädchen und Frauen. Sie setzt sich für die Errichtung des Jüdischen Seminars für Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen ein, für das jüdische Fürsorgewesen und die berufspolitischen Interessen der Fürsorgerinnen. Am 24./26. Juni 1942 wird Cora Berliner mit dem „Straftransport” vermutlich ins weißrussische Minsk deportiert und in dem zwölf Kilometer entfernten Vorort Maly Trostinez ermordet.
Literatur
- Hugo Maier (Hrsg:) Who is who der Sozialen Arbeit. Freiburg im Breisgau 1998
- Manfred Berger: Wer war... Cora Berliner? Pioniere der Sozialen Arbeit. In: Sozialmagazin 24 (1999), Nr. 3, S. 6ff.
- Sibylle Quack/Centrum Judaicum (Hrsg.): Cora Berliner, Gertrud Kolmar, Hannah Arendt. Straßen am „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ ehren ihr Andenken. Berlin 2005