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4 Widerstand aus der Arbeiterbewegung

Bereits vor 1933 setzen sich Kommunisten, Sozialisten, Sozialdemokraten und Gewerkschaftsmitglieder gegen den Nationalsozialismus zur Wehr. Eine gemeinsame Abwehrfront der Arbeiterbewegung kommt jedoch nicht zustande, weil die Gegensätze zwischen Kommunisten und Sozialdemokraten unüberbrückbar bleiben. Die Gewerkschaftsführung sucht zuletzt sogar einen Kompromiss mit der Regierung Hitler. Viele Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschafter werden nach der nationalsozialistischen Machtübernahme verfolgt und festgenommen. Tausenden gelingt die Flucht ins Ausland, wo sie den Kampf gegen den Nationalsozialismus fortsetzen.

Die Formen des Widerstandes aus der Arbeiterbewegung sind vielfältig: Kritik in Betrieb und Nachbarschaft an der nationalsozialistischen Herrschaft, Zusammenkünfte, Kurierdienste und Nachrichtenübermittlung, Verteilung von Flugblättern und illegalem Material sowie Hilfe für die Angehörigen inhaftierter Parteifreunde. Nach 1939 stehen der Aufbau von betrieblichen Widerstandsgruppen, die Verbreitung von Nachrichten über den tatsächlichen Kriegsverlauf, Versuche der Sabotage der Rüstungswirtschaft und die Unterstützung für Verfolgte im Vordergrund.

Regimegegner versuchen auch, im Widerstand die Spaltung der Arbeiterbewegung zu überwinden. Sozialisten und Anhänger von Einheitsbestrebungen finden sich vor allem in Gruppen wie Neu Beginnen, Roter Stoßtrupp und den Roten Kämpfern zusammen, aber auch in der Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP) und der FAUD (Anarcho-Syndikalisten). Sie tauschen Informationen aus und erörtern Pläne für die Zeit nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft. In Gruppen wie der Europäischen Union oder der Antinazistischen Deutschen Volksfront stehen die Verbindungen zu Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen im Vordergrund. Das Ziel ist neben der unmittelbaren Hilfe für die Bedrohten ein gemeinsamer Kampf gegen den Nationalsozialismus.

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