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Ulrich Freiherr von Sell

18. Februar 1884 - 12. November 1945
Ulrich Freiherr von Sell Ulrich Freiherr von Sell 

Ulrich Freiherr von Sell ist Vermögensverwalter und Verwalter der Privatschatulle des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II. Er ist verheiratet mit Augusta von Brauchitsch und hat mit ihr eine Tochter und einen Sohn. Sell besitzt enge Beziehungen zu den Widerstandskreisen in der Abwehr, insbesondere zu Oberst Hans Oster und Admiral Wilhelm Canaris. Stauffenbergs Adjutant Werner von Haeften ist ein eng verbundener Vetter seiner Frau Augusta. Von Sell nimmt an verschiedenen Beratungen in der Bendlerstraße teil und ist von den Verschwörern um Claus Schenk Graf von Stauffenberg als Verbindungsoffizier im Wehrkreis IX (Kassel) vorgesehen. Wenige Tage nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 wird Sell von der Gestapo verhaftet und in das Berliner Zellengefängnis Lehrter Straße gebracht, wo er bis zum 30. März 1945 in Untersuchungshaft gehalten wird. Am 7. Mai 1945 bemüht er sich, einen früheren Mitarbeiter von dem falschen Verdacht nationalsozialistischer Betätigung zu entlasten, wird dabei vom Geheimdienst NKWD der sowjetischen Besatzungsmacht verhaftet und in das Internierungslager Jamlitz verschleppt, wo er am 12. November 1945 an Unterernährung stirbt.

Literatur

  • Hans-Adolf Jacobsen (Hrsg.): "Spiegelbild einer Verschwörung". Die Opposition gegen Hitler und der Staatsstreich vom 20. Juli 1944 in der SD-Berichterstattung. Geheime Dokumente aus dem ehemaligen Reichssicherheitshauptamt. 2 Bde. Stuttgart 1984
  • Peter Hoffmann: Widerstand, Staatsstreich, Attentat. Der Kampf der Opposition gegen Hitler. München 1969, 1985 (Piper TB)