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Otto Pfister

8. April 1900 - 8. November 1985
Otto Pfister Otto Pfister 

Otto Pfister wird als Sohn katholischer Eltern in München geboren. Nach seiner Ausbildung zum Schreiner in München geht er nach Italien, um dort sein Handwerk auszuüben, die Sprache zu erlernen und sich mit Kunst und Kultur des Landes auseinanderzusetzen. 1926 verläßt Otto Pfister Italien und geht nach Frankreich. In Paris lernt er 1935 seine spätere Frau Eva Lewinski in dem von ihr und ihrem Bruder gemeinsam betriebenen vegetarischen Restaurant kennen, das als Anlaufstelle des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes (ISK) dient. Otto Pfister unterstützt in der Folgezeit aktiv die Arbeit des ISK und beteiligt sich am Schmuggel von gegen die Nationalsozialisten gerichteten Materialien des ISK nach Deutschland. Als der ISK 1936 eine Schallplatte mit einer Rede gegen das Hitler-Regime produziert, wird Otto Pfister wegen seines bayerischen Dialekts, der an Hitlers Aussprache erinnert, als Sprecher des Textes ausgewählt. Die Schallplatte erreicht in mehreren hundert Exemplaren, die auf dem Seeweg transportiert werden, das Deutsche Reich.

Nachdem Otto Pfister 1940 mehrere Monate in einem deutschen Kriegsgefangenenlager inhaftiert wird, gelingt es ihm, seine Freilassung zu erwirken, indem er vorgibt Franzose zu sein. Im Frühjahr 1941 flieht Otto Pfister zu Fuß über die Pyrenäen aus Frankreich und gelangt mit Hilfe eines von Eva Lewinski beschafften Notvisums in die Vereinigten Staaten. Im Mai 1941 heiratet das Paar in New York. Otto Pfister tritt 1944 dem US Office of Strategic Services (OSS) bei und kehrt mit der US-Armee nach Europa zurück. Er dient in England, Belgien und Frankreich und erreicht mit seiner Einheit das befreite Paris. Bis zu seinem Tod 1985 in Ventur lebt er in den USA.

Literatur

  • Thomas L. Pfister: Eva and Otto. Resistance, refugees, and love in the time of Hitler. Tom, Kathy and Peter Pfister. West Lafayette, Purdue University Press 2020.