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Oskar Rose

1906 - 1968
Oskar Rose Oskar Rose 

Oskar und Vinzenz Rose sind Söhne des Kinobesitzers Anton Rose, der sich gegen die Entrechtung und Verfolgung der Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten zur Wehr setzt. Als er 1937 seinen Kinobetrieb „rassischen Gründen“ stillegen muss, zieht die Familie in das pfälzische Frankenthal. Ein befreundeter Rechtsanwalt warnt sie vor der Deportation. Die Familie durchquert halb Europa auf der Flucht vor den Nationalsozialisten. Nach vielen Monaten werden die meisten Angehörigen der Familie Rose Ende 1943 in Schwerin von der Gestapo festgenommen und in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Vinzenz Rose wird im April 1944 in das KZ-Außenlager Neckarelz deportiert. Seine kleine Tochter wird in Auschwitz ermordet. Oskar Rose gelingt es bis 1944, der Verhaftung zu entgehen. Er kehrt nach Heidelberg zurück und hält sich bei Bekannten versteckt. Mit Hilfe eines zwangsverpflichteten polnischen LKW-Fahrers schmuggelt er seinen Bruder Vinzenz aus dem streng bewachten Lager heraus. Die Brüder flüchten mit Hilfe gefälschter Papiere nach Bayern und können dort bis zu ihrer Befreiung durch amerikanische Truppen in einem kleinen Dorf ihre falsche Identität aufrechterhalten. Ihre Eltern und viele ihrer Familienangehörigen werden Opfer des nationalsozialistischen Völkermords.

17.2 Widerstand von Sinti und Roma

Literatur

  • „Wir geben uns nicht in ihre Hände“. Bildungsmaterialien zum Widerstand von Sinti und Roma gegen den Nationalsozialismus. Hrsg. von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand und vom Bildungsforum gegen Antiziganismus des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma. Berlin 2019
  • Anita Geigges/Bernhard W. Wette: Zigeuner Heute. Mit einem Vorwort von Eugen Kogon und Grußworten von Yul Brynner u. a. Bornheim-Merten 1979
  • Romani Rose/Walter Weiss: Sinti und Roma im Dritten Reich. Göttingen 1991
  • Georg Fischer/Arno Huth/Landesverband Deutscher Sinti und Roma Baden-Württemberg/KZ-Gedenkstätte Neckarelz: Schicksal der Sinti und Roma: „—weggekommen“. Abschied ohne Wiederkehr. Verfolgung in der Region, Zwangsarbeit in den Neckarlagern. Begleitbroschüre zur Ausstellung des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Baden-Württemberg in der KZ-Gedenkstätte Neckarelz vom 7. bis 21. Juli 2002
  • Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau in Zusammenarbeit mit dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma Heidelberg: Gedenkbuch: Die Sinti und Roma im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. München/London/New York/Paris 1993