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Josef Kayser

22. November 1895 - 21. April 1993
Josef Kayser Josef Kayser 

Josef Kayser wächst als Sohn eines Textilfabrikanten im sauerländischen Schmallenberg auf. Nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg arbeitet er als Bergmann und studiert in Clausthal-Zellerfeld und in Berlin Bergbauwissenschaften. Während seiner Berliner Zeit steht er in Kontakt mit dem katholischen Priester und Sozialreformer Carl Sonnenschein, dessen soziale Ideen ihn tief beeindrucken. Kayser entschließt sich 1926 zum Studium der Theologie und wird 1931 in Paderborn zum Priester geweiht. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten gerät Kayser immer wieder in Konflikt mit dem Regime und wird mehrfach verhört. Er meldet sich schließlich freiwillig als Militärseelsorger zur Wehrmacht. Kayser nimmt als Wehrmachtspfarrer am Krieg gegen die Sowjetunion teil und wird im Januar 1943 bei Stalingrad gefangen genommen. Er schließt sich im Sommer 1943 dem Nationalkomitee „Freies Deutschland” (NKFD) an, weil er als Geistlicher gegen die Unterdrückung der Kirchen im Reich ein Zeichen setzen will. Zudem hofft er, so den Einfluss der Kommunisten begrenzen zu können. Im Juni 1944 gehört er zu den Mitbegründern des Arbeitskreises für kirchliche Fragen im NKFD. Unter seinen Kameraden genießt Kayser hohes Ansehen, weil er immer wieder Verwundete aus den vordersten Kampflinien gerettet hat. Josef Kayser kann im Dezember 1945 nach Deutschland zurückkehren.

Literatur

  • Biographisches Lexikon der Katholischen Militärseelsorge Deutschlands 1848-1945, hrsg. v. Hans Jürgen Brandt und Peter Häger im Auftrag des Katholischen Militärbischofsamtes, Paderborn 2002, S. 387
  • Jochen Löser: Bittere Pflicht. Kampf und Untergang der 76. Berlin-Brandenburgischen Infanterie-Division. Osnabrück 1988
  • Hartmut Mehringer/Michael Schwartz/Hermann Wentker(Hrsg.): Erobert oder befreit? Deutschland im internationalen Kräftefeld und die sowjetische Besatzungszone (1945/46). Berlin/Boston 2009