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Joachim Meichßner

04. April 1906 - 29. September 1944
Joachim Meichßner Joachim Meichßner 

Joachim Meichßner legt seine Reifeprüfung 1924 an der humanistischen Landesschule Schulpforta ab, wo sein Vater seit 1912 als Professor und Geistlicher Inspektor tätig ist. Im selben Jahr tritt er als Offiziersanwärter in die 3. Nachrichtenabteilung der Reichswehr in Potsdam ein. 1935 nimmt er in der Berliner Kriegsakademie an der zweijährigen Generalstabsausbildung teil. Seit September 1937 dient Meichßner im Oberkommando des Heeres und ist dort ab 1940 1. Generalstabsoffizier und Gruppenleiter beim Allgemeinen Heeresamt. Er ist ein enger Mitarbeiter von General Friedrich Olbricht, der ihn bald in die militärische Verschwörung einbezieht. Nach einem Einsatz an der Ostfront bekommt Oberst i.G. Meichßner 1943 als Chef der Organisationsabteilung im Wehrmachtführungsstab Zugang zu Lagebesprechungen bei Hitler. Er lehnt jedoch die Ausführung eines Attentats ab. Meichßner erlebt die Ereignisse des 20. Juli 1944 in seiner Dienststelle in Potsdam-Eiche und setzt sich unmittelbar danach für die Verhafteten ein. Die Beteiligung am Umsturzversuch bleibt zunächst verborgen. Sein Vater, der Wittenberger Superintendent Maximilian Meichßner, wird bereits am 21. Juli 1944 von der Gestapo festgenommen, bei einer Hausdurchsuchung werden regimekritische Briefe seines Sohnes gefunden. Eine Woche später wird auch Joachim Meichßner verhaftet. Am 29. September 1944 wird er vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und noch am selben Tag in Berlin-Plötzensee ermordet.

Literatur

  • Detlef Graf von Schwerin: "Dann sind´s die besten Köpfe, die man henkt." Die junge Generation im deutschen Widerstand. München, Zürich 1991
  • Friedrich Georgi: Soldat im Widerstand. General der Infanterie Friedrich Olbricht. Berlin, Hamburg 1989
  • Helena P. Page: General Friedrich Olbricht. Ein Mann des 20. Juli Bonn, Berlin 1994
  • Peter Hoffmann: Widerstand, Staatsstreich, Attentat. Der Kampf der Opposition gegen Hitler. München 1969, 1985 (Piper TB)