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Hermann Lüdemann

05. August 1880 - 27. Mai 1959
Hermann Lüdemann Hermann Lüdemann 

Der Ingenieur Hermann Lüdemann ist von 1920 bis 1929 für die SPD Abgeordneter des Preußischen Landtags und gehört 1920/21 der preußischen Regierung als Finanzminister an. 1928 wird Lüdemann Oberpräsident von Niederschlesien, verliert dieses Amt aber im Sommer 1932 durch Papens „Preußenschlag“. Im Juni 1933 wird Hermann Lüdemann verhaftet und in verschiedenen Konzentrationslagern gefangengehalten und misshandelt. 1935 aus der Haft entlassen, betreibt er in den folgenden Jahren ein Kino. Er bleibt mit Julius Leber, Carlo Mierendorff und Wilhelm Leuschner in Verbindung. Im Frühjahr 1944 führt Hermann Lüdemann Gespräche mit Carl Goerdeler und ist mit Arthur Menge als politischer Beauftragter für den Wehrkreis XI (Hannover) vorgesehen. Nach dem 20. Juli 1944 verhaftet ihn die Gestapo im Rahmen der „Gewitter-Aktion“ und misshandelt ihn schwer, als seine Beteiligung an der Staatsstreichplanung bekannt wird. Am 19. Januar 1945 spricht der Volksgerichtshof ihn vom Vorwurf des Hochverrats frei, die Gestapo verhaftet ihn jedoch erneut. Im KZ Sachsenhausen wird er bei Kriegsende von sowjetischen Truppen befreit und ist nach 1945 schleswig-holsteinischer Ministerpräsident.

Literatur

  • Rolf Fischer: Hermann Lüdemann und die deutsche Demokratie. Neumünster 2006
  • Hans-Adolf Jacobsen (Hrsg.): "Spiegelbild einer Verschwörung". Die Opposition gegen Hitler und der Staatsstreich vom 20. Juli 1944 in der SD-Berichterstattung. Geheime Dokumente aus dem ehemaligen Reichssicherheitshauptamt. 2 Bde. Stuttgart 1984
  • Paul Löbe: Erinnerungen eines Reichstagspräsidenten. Berlin 1954