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Galina Fjodorowna Romanowa

25. Dezember 1918 - 03. November 1944
Galina Fjodorowna Romanowa Galina Fjodorowna Romanowa 

Galina Romanowa wird 1918 als Tochter eines Schmiedes in Romankowo bei Dnepropetrowsk geboren. Während der Schulzeit ist sie Komsomolzin, wird aber nach der Verhaftung ihres Vaters durch das NKWD 1937 ausgeschlossen. Ihr Medizinstudium in Dnepropetrowsk kann Galina Romanowa wegen der Kriegsereignisse erst während der deutschen Besatzung 1942 abschließen. Am 1. Juli 1942 wird sie nach Deutschland deportiert, wo sie als Ärztin in Zwangsarbeiterlagern eingesetzt wird. Zuerst in Wildau tätig, betreut sie seit Dezember 1942 mehrere Lager in und bei Oranienburg. In Wildau und Oranienburg sammelt Galina Romanowa Freunde um sich. Gemeinsam mit ihrem Assistenten, dem Sanitäter Aleksandr Chomlow, mit Nikolaj Romanenko und Alexej Kalinitschenko sowie anderen organisiert sie den Widerstand unter sowjetischen Zwangsarbeitern. Konstantin Konstantinowitsch Shadkewitsch vermittelt Kontakte zu Franzosen und Belgiern und zu Georg Groscurth. Dieser ist unter dem Vorwand medizinischer Konsultationen ihr unmittelbarer Verbindungsmann zur Widerstandsgruppe „Europäische Union“, die sich um ihn, Robert Havemann, Herbert Richter und Paul Rentsch gebildet hat. Nach der Verhaftung der Kerngruppe der Europäischen Union Anfang September 1943 setzen Shadkewitsch, Galina Romanowa und ihre Freunde ihre Arbeit fort und bereiten eine Botschaft an die Alliierten vor. Kurz bevor diese nach Schweden gebracht werden kann, wird auch dieser Teil der Gruppe aufgedeckt und festgenommen. Alexej Kalinitschenko überlebt bereits die Verhöre nicht. Galina Romanowa wird am 6. Oktober 1943 wegen ihrer Tätigkeit für die Europäische Union festgenommen, am 27. April 1944 zum Tode verurteilt und am 3. November 1944 in Berlin-Plötzensee ermordet.

4 Widerstand aus der Arbeiterbewegung

Literatur

  • Bernd Florath: Die Europäische Union, in: Johannes Tuchel (Hrsg.): „Der vergessene Widerstand“ – Zu Realgeschichte und Wahrnehmung von Opposition und Widerstand gegen den Nationalsozialismus. (Dachauer Symposien zur Zeitgeschichte, Bd. 5) Göttingen 2005, S. 114-139
  • Manfred Wilke/Werner Theuer: Robert Havemann und die Widerstandsgruppe Europäische Union. (Arbeitspapiere des Forschungsverbundes SED-Staat, 29) Berlin 1999
  • Simone Hannemann: Robert Havemann und die Widerstandsgruppe „Europäische Union“. Ein Darstellung der Ereignisse und deren Interpretation nach 1945. (Schriftenreihe des Robert-Havemann-Archivs, 6) Berlin 2001