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Eva Pfister

2. April 1910 - 9. Mai 1991
Eva Pfister Eva Pfister 

Eva Pfister wächst als Kind jüdischer Eltern in Goldap, Ostpreußen, auf. Nach dem Abitur studiert sie an der Universität von Nancy in Frankreich. Zurückgekehrt nach Deutschland schließt sie sich 1927 dem vom Philosophen Leonard Nelson gegründeten Internationalen Sozialistischen Kampfbund (ISK) an. Sie arbeitet für die Organisation und ist 1932 beteiligt am Versand von Zeitungen und Flugblättern, die sich gegen Adolf Hitler und die Nationalsozialisten richten. Darunter ist der "Dringende Appell für die Einheit", mit dem der ISK im Reichstagswahlkampf 1932 vor der Wahl Adolf Hitler warnt und zum Zusammenschluss der Gegner aufruft.

1933 flieht Eva ebenso wie ihr als Rechtsanwalt und Verteidiger von NS-Gegnern bis dahin tätiger Bruder Erich nach Paris. In der französischen Hauptstadt gründen und betrieben die beiden Geschwister ab 1933 gemeinsam mit anderen ISK-Angehörigen ein vegetarisches Restaurant, das bis Ende der 1930er Jahre als Hauptquartier für die Arbeit des ISK gegen die Nationalsozialisten dient. Die Verkaufserlöse aus dem Restaurant werden für die Veröffentlichung und den Schmuggel von Materialien gegen den Nationalsozialismus nach Deutschland verwendet. Nach mehrmonatiger Internierung 1940 im Lager Gurs im nicht besetzten Süden Frankreichs, flieht Eva im September 1940 zu Fuß über die Pyrenäen nach Spanien und Portugal. Per Schiff erreicht sie von dort aus die USA. Unterstützt von Eleanor Roosevelt setzt sie sich von New York aus für die Rettung weiterer gefährdeter Nazigegner aus Südfrankreich ein. Sie arbeitet zudem für das US Office of Strategic Services (OSS) und gibt Informationen über den Kriegsverlauf von ISK Vertretern aus Europa an die US Behörden weiter. Bis zu ihrem Tod 1991 lebt sie in den USA.

Literatur

  • Thomas L. Pfister: Eva and Otto. Resistance, refugees, and love in the time of Hitler. Tom, Kathy and Peter Pfister. West Lafayette, Purdue University Press 2020.